21.2.16

Leben, walle!
























Glitzern des frischgewaschenen Jahres

Blauen Gartens Taubenzauber
Himmel, sonnenlichtverziert
Strahle launig, klar und sauber
Goldzahnlächeln, ungeniert

Klitzekleine Funken funkeln
Wild, äonenunsichtbar
Lasst uns hell sein, nicht verdunkeln
Lasst uns hell sein, wunderbar

Wenn ich alleine bin

Wenn ich alleine bin
Beginnt die
Todsichere Freiheit
Und dieses leichte
Gefühl, wenn alles
Nichts ist und
Ungehoben

Wenn ich alleine bin
Schmecke ich
Auf den Lippen
Den Geschmack
Der Niemandsfrucht
Finde ich in
Mir die Orange
Der Sonne

Wenn ich alleine bin
Singen die Bäume
Tanzen ohne Schatten
Lacht das Licht

Wenn ich alleine bin
Streifen mich
Die Krähenschwingen
Der Ewigkeit
Und der Eiskristallteppich
Des Schnees breitet
Sich vor mir aus

Wenn ich alleine bin
Bin ich die ganze
Menschheit
Und der Raum ist
Voll Liebe

Ich bin über den Berg

Ich bin über den Berg
Und das Tal ruft
Fülle mich an
Komm nach Hause
Und ich drehe mich
Sehnsüchtig
Nach dem Berg um
   
 












Jesus im Schnee
Nach dem Besuch bei meiner 84jährigen Tante
In der Gartensiedlung „Neugebäude“.

Jesus im Schnee
Das Standbild
Meiner Kindheit
Steht seit eh und je
Sehr groß und weiß
Vor dem Concordia
Musik-Café
Gleich visavis
Vom 1. Tor Zentralfriedhof
Sanft lächelnd und
Mit ausgebreiteten Händen
Als Kind konnte ich
Den Blick nicht von ihm wenden

Stand riesengroß
In wildem, grünen
Garten vor der
Verfallenden Steinmetz
Werkstatt, riesengroß
Und schien auf irgendetwas
Hier zu warten
Was war das bloß?

Ich war beeindruckt
Wurde still im Schnee
Ich bin es immer noch
Wenn  ich ihn vor mir seh

Er ist jetzt kleiner
Nicht mehr furchteinflößend
Steht frierend unterm Schnee
So scheint es mir
In weißem Steingewand
Sich aller Welt entblößend
Den Blick gerichtet
Auf die Friedhofswand
Des ersten Tores –
Dort wo die Eltern
Liegen, wo jetzt die
Nacht die Decke
Überbreitet den
Engeln, die zu müde
Sind zu fliegen
In jene andere
Welt, wohin sie
Unbegleitet
Von uns, die hier
Noch auf der Erde leben
Die Seelen bringen
Derer, die uns sanft entschweben

Dort sind sie
In der schneedurchzuckten
Nacht, hinter den
Sternen, die wir heute
Nicht sehen
Und haben uns bereits
Ein Bett gemacht
Wenn wir einst auch
Zu ihnen gehen

Alle sind da
Der Tee steht auf
Dem Herd, ein Schmalzbrot
Frisch gestrichen
Auf dem Tisch
Endlich
bist du zu uns zurückgekehrt
komm, setz dich
und zuvor mach dich
mal frisch
Wie geht’s dir
Und den Enkelkindern
Und allen Freunden, die
Wir so vermissen
Erzähle uns, unsere
Neugierde zu lindern
Mach es dir bequem
Hier, nimm das
Weiche Kissen

Ist immer noch nicht
Friede eingekehrt
Dort unten
Sterben die Menschen
Immer noch so schwer
Noch immer nicht gelöscht
Der Kriege Lunten
Noch immer unfrei
Menschensklavenheer?

Wie geht es den
Kindern und wie
Geht es den Jungen
Gibt es noch Hunger
Spielt die Welt
Immer noch verrückt
Ist immer noch Befreiung
Nicht gelungen
Gehen die meisten
Immer noch gebückt?
War es umsonst
Wofür wir
Kämpften, träumten
Die beste Lebenszeit
Im Kampf versäumten
Ist noch wer da, der unserer
Sich erinnert – Und ist
Das Meer so unnachahmlich blau?
Die Jesusstatue
Wie doch die
Zeit verrinnt
War viel, viel größer
Damals
Das weiß ich noch
Ganz genau

Jesus im Schnee
Das Standbild meiner
Kindheit steht
Wie eh und je
Im Schnee
Und ich fahre heim
Nach Döbling
In den Gemeindebau



U3- Von Simmering nach Ottakring

Von Simmering nach Ottakring
Fährt mausgrau die U3
Ich fahr zu Dir, mein Lieb, ich bring
Mein altes Herz vorbei

Draußen da schneit es, Sonntag ist
Hier im Waggon, in allen Stationen
Betrunkene, ein Sprachgemisch
Konzert der Nationen

Das grölt und lallt und stinkt und ballt
Zur Faust die rauen Hände
Arbeitslosleid, Alltagsgewalt
Schmerzt auch am Wochenende

Von Simmering nach Ottakring
Fahren die Sklaven schlafen
Sklaven von hier, Sklaven von dort
Sie  suchen einen freien Ort
Und einen sicheren Hafen

Den kriegen sie nie, die U-Bahn fährt
Unendlich in die Hölle
Wer sich nicht gegen die richtigen wehrt
Ausbeutung und Blutzölle
Feuer und Schwert, der lebt verkehrt
Und fährt und fährt unendlich in die Hölle
Auch wenn ihm vor Rassismuslust
Die „Heldenbrust“ stolz „schwölle“

Von Simmering nach Ottakring
Fährt mausgrau die U3
Ich fahr zu Dir, mein Lieb, ich bring
Mein altes Herz vorbei


Ein Ereignis
(nach dem Pflegebesuch bei einer blinden Klientin geschrieben)

Tapfer trage ich die Dunkelheit
Aller Farben Stille macht sich in mir breit
Selbst die Töne haben den Geschmack verloren
Schmutziges Wasser fließt in meine Ohren
Und den Alltag kann ich nicht mehr riechen
Seine Stunden, die wie Spinnen kriechen
Kalt streifen die Beine mein Gesicht
Und ich sitze still und weine und ich träume und ich tanze nicht
Mehr das Meer mit Duft von Salz und Tang
Silbriges Wellenrollen weißem Strand entlang
Riesenmond in einem Himmel schwarzer Nacht

Und am Morgen, hinterm Fenster, Blumenpracht
Kinderlachen und der Wind streichelt sanft
Den Spitzenvorhang voll von Licht
Während mir das Herz zum Bersten schlägt
Sehe ich deinen schwarzen Augen ins Gesicht
Ein Akkordeonton greift wild nach meiner Hand
Und ein Sonnenstrahl blitzt auf die Zimmerwand
Diese Traurigkeit raubt mir noch den Verstand
Ich tanze Tango ganz allein mit mir
Hier in Blindenland wo ich erfrier

Aber bald kommt eine Schwalbe angeflogen
Und der Frühling klopft an meine Tür
Und mein Leid und meine Traurigkeit
Werden mit goldenen Küssen aufgewogen
Meine Traurigkeit teile ich mit dir
Tochter, Enkeltochter, seid mein Regenbogen
Schaut für mich auf diese lichte Welt
Auf die leise meine Träne fällt













4. Februar 2016

Obernball

Es feiern die Reichen auf Bergen von Leichen
Den Ball aller Bälle - Durchfall aller Fälle
Sie trinken und wollen Profit, mehr und mehr
Während ohne Erbarmen die ärmsten der Armen
Elendig ertrinken im Mittelmeer. Und alles Waaalz-er!


Das Leben ist in der Krise

Das Leben in unserer postmodernen, postkapitalistischen post-Industriegesellschaft, ist wie eine einzige gigantische Kontaktstörung. Der Polaritätenkreis ist auf einen Kreisvektor eingeschränkt: Ausgrenzung, Gewalt, Souveränitätsverlust, Zwang, Flucht in die Sucht, Einschränkung der Kreativität, Konkurrenz. Vorgefertigte, geprägte Musterwebungen – Job, Beziehungen, Medien, Kunst, Kultur…. Wenig Teilhabe (außer an kommerziell verwertbaren, profitbringenden Veranstaltungen, Matritzen der Lüge und Unauthentizität. Politik degradiert zur Scheinwelt. Ein Scheinleben fernab eigentlichen Lebens der Wildnis, der Wildheit, der Ursprünglichkeit. Alles ist geregelt und reglementiert. Freiheit ist eine leere Worthülse.

Das Leben ist in der Krise. Wir haben es unterm Tod verschüttet, in Beton gegossen, zu Stahl verhüttet, in Parzellen geteilt, in Stücke zerschnitten, geglättet, gefeilt und gänzlich zerrissen. Wir haben es auf die (Müll) Halde geschmissen, es verschandelt und besudelt mit Dreck und mit Blut. Es ist uns aus den Händen geglitten, es hat das Leben der Tod ereilt, in Fabriken und Städten, in vermüllten Meeren, auf verrußten Gletschern, in vertrockneten Betten, in Flusskloaken, als giftiges Gut in tödlichen Waren, Atomraketen, in Waffen, in Autos, in Unsinn gepresst. Das Leben wurde der Zeit beraubt von Menschenausquetschern. Jetzt zuckt es nur mehr, verängstigt, gestresst, in sterbenden Tieren, in kranken Menschen, die Angst haben, dass sie ihr Leben verlieren und haben es doch schon lange verloren. Wann wird das Leben endlich wiedergeboren?


Das ist Altern

Wenn das Vorläufige
Sich wandelt ins Bisherige
Wenn von der Traumfrucht
Nur mehr der Kern bleibt.


Leben, walle!

Leben
Von Wundern umgeben
Das Licht am Morgen
Der Vögel Gesang
Die Luft in den Lungen
Der Wolken Gang
Das Pochen der Herzen
Der Raben schwarzer Zauberklang

Frühlingserwachen im Winterschlaf
Weitermachen, mir ist danach
Sonntag für alle, erblühendes Licht
Mein Leben, walle, ergebe dich nicht.













  
… gesagt

Über …. oder lang wird mein ….zeitgedächtnis immer ….weiliger und daher bin ich oft … angebunden und neige zu ….schlusshandlungen, ….um, der ….pfurz ist …erhand …. davor mich auch zu einer ….schlusshandlung zu bewegen. Damit wäre das Thema aber auch …. und schmerzlos erledigt. Dieser ….brocken sollte die längste Zeit Außenminister gewesen sein. Die ….version dieser ….geschichte: verpiss dich mal ….!, du ….atmiger …, …zeitiger ….sturz.


Werte Eid - Eiter Herd
(zum ÖVP-Blümel-Vorschlag den Schulkindern einen morgendlichen Werte-Eid aufsagen zu lassen)
Django unser, der du bist da droben
Treue will ich ewig dir geloben
Und weil es ja anders gar nicht sein kann
Auch dem Strache, Niessl und dem Faymann
Schwarze Uniform trage ich frisch geblümelt
Kragen blau, ab jetzt wird deutsch getümelt
Folgsam werd ich meinen Nächsten lieben
Und die anderen mit der Herkules abschieben
Achten werd ich brav die Obergrenzen
Keine eurer Grauslichkeiten schwänzen
Österreich, mein schönes Heimatland
Alle Mindestsicherungen durchgebrannt
Mag es Kinder an die Strände spülen
Hinterm Zaun ist davon nichts zu fühlen
Krieg ich auch vom Untertanentum Übergewicht
Nein, Mein Jausenbrot das teil ich nicht








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