29.6.14

Eine Welt - keine Hymne


Mensch


Ganz egal wo du wirst geboren
Hast du Nase, Mund. Augen, Ohren
Penis, Vagina, Herzen sind gleich
Hast vielleicht auch ein Hirn, um zu denken
Etwas Liebe zum weiter verschenken
Unsere Erde ist unendlich reich
Unsere Erde sei für alle gleich

Menschen, lasst uns diskutieren
Kooperieren, nicht aufmarschieren
Heben die Hand zum Gruß, nicht zum Streich
Lasst uns Vielfalt der Meinungen leben
Friedlich nach dem Menschenrecht streben
Schere schließen zwischen arm und reich
Freiheit gibt es erst sind wir alle gleich

Singt mit uns, „ winner“ und Verlierer
Schrebergärtner und Sektierer
Menschen sind wir, hart und weich
Haben nur diese einzige Erde
Dass für alle sie lebenswert werde
Ist das Ziel, alles andere ist uns gleich
Ist das Ziel, alles andere ist uns gleich

P.S.
Selbst der Gabalier und der Strache
Sind wie Siegfried und der Drache
Mit Verlaub bald nur ein Schauferl Staub
Dasselbe gilt auch für Putin und Obama
Zur Posse wird mit der Zeit jedes Drama
Frisches Gras wächst unter altem Laub
Grünes Gras wächst unter braunem Laub

28.6.14

So ein Frühlingsgefühl



27. Juli 2014

Ach, es blüht und blutet der Frühling
In einem unglaublichen Duftstrom mündet er im Sommermeer
Es erlöschen die Zeiten, nur mehr ein Raum ist
Wo unaufhörlich das Leben immer mehr will

Und wie weinen die blühenden Sträucher
Der Mond und die Sterne, die Kuppel aus Duft
Ab fallen Jahre, Enttäuschungen, Bitterkeit, Verzweiflung
Nur mehr Strahlen und Begehren hängen in der Luft

Ganz wie die Kinder, versunken in Spiele
Schreiten wir nächtens durch flüchtendes Gras
Frühling verströmt sich an allen Enden
Kennt weder Zeiten, noch Räume und Maß

Ja, wir sind da, wir spielen im Garten
Zwischen den Traumbeeten das alte Spiel
Alles fällt ab, die Geschichte, das Wollen
Wir gehen im Frühling auf, ganz ohne Ziel

Verbunden mit allen, die unsere Wege je kreuzten
Mit offenem Herzen und offenem Blick
Wir spüren im Hals den Takt seiner Schläge
Und teilen mit allen unser Menschengeschick

Oft hat ja die Freiheit kaum Platz zur Entfaltung
Verbirgt, wie ein Saatkorn, sich tief in uns drin
Und doch wie der Frühling, drängt sie zur Gestaltung
Zum Blühen und Wachsen, zu Leben und Sinn

Und dessen möglicher Beibehaltung

26.6.14

Equinox, Prag 2014



19. Juni 2014

Immer wieder auf der Karlsbrücke

Jaroslav Seifert, mit mir auf der Karlsbrücke, im Touristenstrom
Nichts und alles hat sich geändert. Die Moldau ist trübe geworden
Die „Zigeuner“- melodien klingen wie früher. Die grünen Blätter
Und der Schwan suchen sich eine neue Liebe, deren Hintergrund
Sie darstellen können. Der Hradschin ist noch nicht zerstört
Er steht noch da, schwarz, aus Stein, für neue Projektionen

Und auch die Federn, weiß, im grünen Fluss, sind echt
Frisch, golden glänzen auf den renovierten Häusern und Kirchen
Kronen, Wappen, Ornamente. Havel, Demokratie, Freiheit
Sind noch nicht entschwunden, sondern im Schutz des Pflasters
Dieser Karlsbrücke, verlorene Talismännerfrauen. Wer hebt sie auf
Wie ein Dieb und hält sie nicht in die Sonne, auf dass sie funkeln wie die
Kleinen Wellenspitzen, die sich als Muster auf die Moldau legen
Und wie die Dächer, die unter der Burg im Nachmittag aufblitzen
Wie Geschmeide?

Weg sind sie alle, die Touristen, menschenleer ist nun die Brücke
Und nur du stehst unterm Kandelaber und versunken, malst Striche
In ein Buch das keine Seiten hat; und ich, wie du, verlaufe nun meinen Tag
Und denke an Lieben hinter Fenstern, die aus den Wolken sich öffnen
Auf ein tränenreiches Blau.

Ich weiß nicht, ob mir noch die Zeit verbleibt es ganz zu öffnen
Ehe Jaroslav sein Gedicht zu Ende schreibt


Summer Equinox Impression

What a strange summer evening in Prague
In my 62 year, when it is the 21.June 014
and the sky above us, slowly dissappears.
In the ongoing 21st Century, in a world
of complete dislocation, I am sitting in
my ancients land, outside of the lignes
of power, in a no mens land of uncertitude
writing poems.



22. Juni 2014

A new days crown

Oh, to awake is really pretty good
To feel, that every thing you are, is still alive
Just on the right place and probably it would
Not disappear this day, but could survive

And more than that, and even if outside
So heavy clouds are covering the town
With tonnes of grey, the sky is always wide
To Prague and us, Sadness is not allowed

We are still here and not yet down
A new days light is flooding rooms and souls
I take this window-passing day and proud
I Put him on my head, as golden crown

And anything I felt, these last three days
The midnight-walk on Karls Bridge
The Moldaws Song, awaking memories
Of “yester-ways”, forgotten destinies

Moments and faces, joung and old, new friends
rebirthed to life in waves of space and time
In which awaking now, I jump and dive
Again, and for an other time -  and rhime

I take this morning-crown and put it in your hands

1.6.14

Vier Gedichte

31. Mai 2014

Auf dem Weg zu Irene
in der Schnellbahn

Leben liegt da, zum ergreifen
Sternenstaubblüten sind wir
Die sich entfalten und reifen
Und sich schließlich im Leben verlieren
Und doch, um unsere Form zu behalten
Und sie ständig aufs Neue zu ändern
Und nicht verlöschend zu erkalten
Sind wir bestrebt und belebt unentwegt
Solange das Herz schlägt
Und so suchen die Teile sich stets zu enträndern
Und im aufgehen zu bleiben
Doch Teile des Ganzen
Und die Differenz zu vergessen
Im Tanzen von stetig sich erneuernden
Wiederkehrenden Tänzen

Version 2

Leben liegt da, zum ergreifen
Sternenstaubblüten sind wir
Die sich entfalten und reifen
Und sich im Leben verlieren
Um unsere Form zu behalten
Ständig aufs neue zu ändern
Nicht erlöschend erkalten
Bestrebt belebt unentwegt
Solange das Herz schlägt
Suchen Teile sich zu enträndern
Im einander aufgehen zu bleiben
Teile des Ganzen
Die Differenz zu vergessen
Im Tanzen
Von sich wiederholenden Tänzen


Drei Gedichte, im Hof von Irenes Haus

Wir bleiben Kind
Nachklang der Predigt von Papst Franziskus in Bethlehem

Wir bleiben Kind
In wachsenden Ruinen
Im Schutt von tausend eingestürzten Welten
Wir bleiben Kind
Im Dröhnen der Maschinen
Auch in den Wüsten, unter löchrigen Zelten
Wir bleiben Kind
Noch unter mörderischen Waffen
Die uns blutrünstige, geldgierige Affen
Aufzwingen, mit dem Ziel das Leben und
Die naive Freude an ihm abzuschaffen
Wir bleiben Kind
Im Folterbett der Qualen, im Disneyland
Von Hinterhofbordellen in deren Betten
Sich die „Freier“ aalen, die sich zum Überflussgenuss
Ein Kind bestellen
Wir bleiben Kind
Auch wenn wir rasch vergreisen
Schutzwallumgeben sozialglobal vereisen
Und treten wir mit Füßen noch die letzten menschlichen Werte
Irgendwo, tief in uns lebt noch als Kind
Das Unversehrte

Befreiender Regen
für Cisl´s und Mortens Neugeborenes, Aylena,

Befreiender Regen
Befreiend wie Weinen
Du fällst auf die Blumen
Du fällst auf das Gras
Überschüttest die Erde
Mit deinem Segen
Bringst die Steine dazu
Sich zu bewegen
Füllst das leere Glas

Befreiender Regen
Musik fallender Tropfen
Von Sonne befruchtete
Perlen des Seins
Die ans Tor alles
Lebendigen klopfen
Und hören die Antwort
Willkommen, herein!

Im ewigen Kreislauf
Des Wiedergebärens
Des Dürstens, des Trinkens
Des stillen Gedeihens
Als Gegenstück alles
Verharrenden, Schweren
Regen, vorläufiges
Sinnbild des Leihens


In freier Mundart
Für Irene, dem Stelzhamer Franzl ogschaut

Mir geht’s wia in Weda
Amoil sunnig, amoil triab
Des kennt doch a jeda
D´Fraun – amoil grantig, amoil liab

Oba so dicht beinaunda
Des is ollerhaund
So rauben uns Maunda
D`Weibsleut in Verstaund

Weul si niemaund mea auskennt
Wos is hint, wos is vuan
Is so mauncha scho weggrennt
Wos soillt ea sunst tuan?

Oba mauncha is a bliebn
A waunns sunnig woa und triab
Und hot a Gedicht gschriebn
I hob di trotzdem liab