22.3.14

Friedliche Frühlingsbotschaft



Lassen wir das Öl in den Zweigen…

Leidenschaftliches Engagement für Meinungsfreiheit, Menschenrechte und Weltfrieden ist durchaus vereinbar mit klarer, vernünftiger Analyse, unbestechlichen, kritischen Blick hinter die Kulissen der agierenden Kräfte und der dazu veröffentlichten Meinung. Aber zu glauben der eigene Blick sei der einzig richtige und das eigene Urteil das einzig wahre, wäre eine fatale, tendenziell totalitäre Einengung der, für einen produktiven, lösungsorientierten Dialog nötigen Meinungsvielfalt und eine bornierte, gefährliche Anmaßung.

Unaufgeregte, meinetwegen auch aufgeregte, öffentliche Diskussion auf dem Boden toleranten, lebendigen  Demokratieverständnisses, heischt nicht nach besserwisserischen, oft eitlen und einseitigen Erklärungsmonopol, sondern verlangt ehrlich bemühte Suche nach produktiven Verstehen des wesentlichen Fakten- und Realitätsbildenden Movens und Agens aller am Problem beteiligten Kräfte und Dynamiken.

Voraussetzung dafür ist eine grundsätzlich kriegspräventive Haltung der unmittelbar von den Ereignissen Betroffenen der regionalen Konflikte und vor allem auch der im Hintergrund wirkenden, geopolitisch, wirtschaftlichen und strategischen Interessen verpflichteten Großmächte. Ist dies nicht der Fall, wirken, vor allem die verbalradikalen, Konflikt zuspitzenden medialen Politkommentare selbsternannter Meinungs- und Medienspezialisten eher als oberflächliche Brandbeschleuniger, denn als deeskalierender, Verständnis und Erkenntnisfördernder und also für die Konfliktbewältigung nützlicher Beitrag zu einer friedlichen Lösungsfindung.

Nichts und Niemand ist perfekt und das gegenwärtige, angstbesetzte und diversen professionellen Manipulationen ausgesetzte "Meinungstohuwabohu" der globalisierten Mediennetzwerke, diese gigantische Twitter- und Facebookwolke aus nützlicher Information und Desinformation, aber oft auch völlig wirrer Emotionsentladungen aus den tiefsten Seelenschubladen verunsicherter, oft hysterischer Wutbürger-Zivilgesellschaften, wäre durchaus aushaltbar und kaum erwähnenswert, würde das mit realer politischer Wirkmacht ausgestattete, gegenwärtige  politische Personal der nationalen, europäischen und internationalen Machtebenen mit angemessener Bedachtsamkeit, nötigen historischen Wissen (alle erörtern gerade die fatalen, vermeidbaren Auslösungsmechanismen des verheerenden großen Krieges 14-18, während sie uns unmerklich eilig im Treibsand eines neuen heraufziehenden globalen Krieges zu versenken drohen) einigermaßen souverän und mit Weitblick agieren. Das Gegenteil ist leider der Fall.

Große, erfahrene, politische Persönlichkeiten wie etwa Bruno Kreisky, Willy Brandt, Francois Mitterand, Olof Palme … potenzielle Vermittler mit politischen Weitblick und dem nötigen Fingerspitzengefühl für internationales Krisenmanagement ausgestattet, die aus eigener, persönlicher Erfahrung wissen wie fatal und zerstörerisch Kriege sind, fehlen heute bedauerlicher Weise. Andere, noch Lebende, wie Egon Bahr werden kaum gehört. Khol und Gorbatschow, denen das Kunststück der weitgehend friedlichen deutschen Einigung gelang, spielen, vor allem krankheits- und altersbedingt, keine entscheidende Rolle mehr und es ist bezeichnend, dass man nach gerade zu froh sein kann, wenn zu mindestens durchaus umstrittene „elder statesmen“ wie Helmut Schmidt oder Kissinger (einst unrühmliches Mastermind des Pinochet-Putsches in Chile) angesichts der aktuellen, drohenden Kriegsgefahr um die Ukraine und die Krim, zu Besonnenheit und Deeskalation aufrufen. Derzeit unser aller Schicksal und das der Welt in den Händen von Obama, Barroso, Merkel, Hollande, Cameron, Faymann… und Putin zu wissen, kann schon schlaflose Nächte bereiten.

Was tun? Alles ist möglich. Die Kriegsgefahr soll uns freilich nicht lähmen, in unserem täglichen Engagement für Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Demokratie und Frieden für alle, wirklich alle. Gegen Ressentiments, Antisemitismus, Rassismus, Faschismus und Totalitarismus jedweder Art, egal ob in der neuen Ukrainischen Regierung, in Putins Russland oder anderswo, vielleicht sogar in uns selber. Sie soll uns auch nicht konfliktscheu machen oder gar zur Resignation und Depression verleiten. Ganz im Gegenteil. Fantasie und Schöpferfreude, wo immer wir sind, ist angesagt und vor allem Empörung und Widerstand gegen Kriegshetze und kriegerische Eskalationen, egal wo.. Die Alternative zur herrschenden Haltungs- und Gesinnungslosigkeit ist der globale, zivile Aufstand des Lebenswillens und der Vernunft, der weltweite Druck auf die politisch und wirtschaftlichen Verantwortlichen ihre Interessens- und Machtkonflikte um geopolitische und wirtschaftliche Einflusssphären, um Erdöl, Gas und Bodenschätze,  ihren „Fossilienkampf“ ums persönliche Überleben ihrer autoritären Machtgelüste und Strukturen, nicht wie jeher auf dem Rücken der Völker auszutragen, sondern auf deren Willen und Wünsche zu hören und alles zu unternehmen, um kalte und heiße Kriege zu vermeiden oder zu beenden. Alle im Moment auf der Erde geführten Kriege (Syrien, Lybien, Afghanistan, Irak etc. und alle  larvierten Stellvertreterkriege in Asien, Afrika und Lateinamerika.)  Auch den permanent herrschenden globalen Wirtschaftskrieg gegen den armen, energie- und rohstoffreichen Süden und den Abwehrkrieg gegen Asylsuchende und die von unseren Wirtschaften verarmten Menschen, sowie den Krieg gegen unsere Grund- und Bürgerrechte (NSA, etc.). Aber vor allem die wahnsinnige Illusion ist ein für alle mal aufzugeben, dass globale Kriege bei den vielseitig vorhandenen, atomaren Zerstörungskräften, von irgend jemanden zu gewinnen wären.

Die Welt steht vor notwendigen, tiefgehenden Veränderungen, Reformen und Revolutionen. An uns allen liegt es diese so „samten“ und friedlich als möglich zu gestalten und die Autokraten und Oligarchen ins „Streichelzoomuseum der ausgestorbenen Herrschaftsarten“ zu verbannen, sanft und friedlich, versteht sich.

Was auch immer geschehen mag, wie groß und scheinbar unlösbar die zukünftigen Konflikte um die anstehende Schaffung einer neuen, lebbaren, sozial gerechten, demokratischen, nachhaltigen ökologischen und friedlichen Wirtschafts- Gesellschafts- und Weltordnung auch sein mögen: Ersetzen wir Krieg durch Frieden, Erdöl durch Sonne und lassen wir das  andere, genießbare Öl in den Zweigen friedlicher Olivenhaine, oder verwenden wir es in der Küche, gießen wir es nicht ins Feuer.

21.3.14

Krimkrise, Syrien, Hypo…




Krimkrise, Syrien, Hypo…
Politik psychotherapeutisch betrachtet

Politik – Beine am Boden, Kopf in den Sternen
Meinung, Haltung entwickeln und beständig falsifizieren
Ernsthaft, kritisch, offen voneinander lernen
Aufeinander zugehen, nicht gegeneinander marschieren

Den Stein der Weisen gemeinsam ersinnen
Trotz Disput und Wettstreit konsensbereit bleiben
Den Frieden immer aufs Neue beginnen
Einladungen, nicht Ultimaten schreiben

Menschlichkeit, Herz, Verstand nicht mit juristischen Floskeln annullieren
Demokratie nicht als Tarnung von Wirtschaftsdiktatur verwenden
Kriege vermeiden, weil sonst alle verlieren
Kooperation endlich beginnen, Konfrontationen beenden

Wenn alle von Krieg reden, nicht mitbellen, nachdenken
Die Probleme der Menschheit sind nur lösbar gemeinsam
Wenn alle vor Hass glühen, Kontakt und Liebe schenken
DiktatorenInnen und FührerInnen sterben meist einsam

Manipulationskanäle abschalten, Eskalationen vermeiden
Aus „Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen“
Nicht auf die Opfer unseres Wohlstands vergessen
Für Dialog, Kompromiss, Linderung der Leiden
Herz- und Bauchfrequenz einschalten, sich für das Leben entscheiden

Umschalten, umdenken, nicht gewissenlos funktionieren
NEIN sagen und JA, aufstehen für das Leben, nicht für den Krieg
Wir haben nur eine Welt und es gibt keinen Sieg
Wenn wir ihn nicht alle gemeinsam erringen
Für die Freiheit für alle, nur der kann gelingen

15.3.14

Dank an mein Herz



Dank an mein Herz
Kleines Einschlaflied für große Kinder

Danke, mein Herz
Dass du mir schlägst
Dass du mich trägst
Durch meine Zeit

Trage mich weit
Durch dick und dünn
Durch Freud und Leid
Zum Ende-Beginn

Jetzt, liebes Herz
Ruhe dich aus
Fühle dich in mir zu Haus

Danke, mein Herz
Für jeden Schlag
Für alle Liebe
Für jeden Tag

Kleine Fabrik
In meiner Brust
Fast unhörbar
Und wunderbar

Treibe mein Leben
Und meine Lust
Dorthin wo ich
Noch niemals war

Jetzt, liebes Herz
Ruhe dich aus
Fühle Dich in mir zu Haus

Danke, mein Herz
Bist mir das Meer
Ebbe und Flut
Wogst hin und her

Nimmst so viel auf
Glück und Verlust
Traurigkeit, Freude
Bewusst, unbewusst

Bist ganz allein
Tropfen im All
Werd` nicht zu Stein
Bleib hüpfender Ball

Jetzt, liebes Herz
Ruhe dich aus
Fühle dich in mir zu Haus


Faulenzen
(im Lenz in der Au lenzen)

Einfach sein dürfen was ich gerade bin
Und fühlen was ich gerade fühle
Wolke aus Wut und Trauer, Sinn
Und Sinnlosigkeit, Wärme und Kühle

Ausregnen alle Tränen, sie auslächeln
Faulenzen in einem Zeitloch auf der Wiese
Mitten am Tag in Sternendeckenparadiese
Gekuschelt, Leben leben, statt ihm nachzuhecheln

Perle sein aus Liebe, Schmerz und Lust
Zählen die Regentropfen an den Fensterscheiben
Geschlossenen Auges saugen an der Brust
Voll leer und unbewusst bewusst und offen bleiben

Trotz Alter, Angst, Zweifel und Endlichkeit
Das Kind in mir tröstlich auf Knien wiegen
Faulenzen selbst, trotz Hektik, Gier und Kriegen
Mir eine Hängematte knüpfen aus Gemeinsamkeit

14.3.14

selfie im Frühling



13. März 2014
  
Die Knospen knospen und die Vögel zwitschern
Die Primeln gelben in den Wiesen grau
Die Wolken wolken, Dinge dingen
Und überall am Himmel blaut das Blau

Ich denke dieser Frühling wird gelingen
Und weiß es doch im Grunde nicht genau
Die Herzen schlagen, manche ganz daneben
Die Menschen sind von „handys“ absorbiert
In voll gestopften Städten ist das Leben
Alltagskorrupt im Kreis kanalisiert
Und in den Häusern sitzen „Alte“ – isoliert
So ist es eben

In Gratiszeitungen treibt Sumpf die Blüten
Im Hamsterrad sind alle gut vernetzt
Zukunftslosigkeit naschen aus Werbewundertüten
Der Mensch hat sich von selber außer Kraft gesetzt

Wir leben fast nur mehr in Illusionen
In Seifenblasen: Fortschritt, Demokratie...
Bald ist die Erde nicht mehr zu bewohnen
Und um Atomkraftwerkruinen kreisen Drohnen
Apokalyptisch ihre Visionen
Weltweit in Internet und Televisionen
Doch niemand ist mehr da, kein Mensch sieht sie
Und in den Bankenbunkern faulen Billionen

Die Knospen knospen und die Vögel zwitschern
Die Primeln gelben in den Wiesen grau
Die Wolken wolken, Dinge dingen
Und überall am Himmel blaut das Blau

9.3.14

Noch



8. März 2014

Das Wehen von allem

Der Geschmack der Freiheit
Innehalten, innig sein
Seine Sinne wahrnehmen
Wahr sein ohne Schein
Nur Sonnenschein
Entwirrung von
Den Verirrungen
Aufrecht stehen
Langsam gehen
Entwirrung. Aller
Zwänge entledigt sein
Ledig sein, nicht einsam
Zweisam, gemeinsam und
Doch leichtsinnig
Tiefsinnig innig sein
Verbunden mit, doch nicht
Abhängig von allem
Weil entwirrt, entstrickt
Das Joch der unfreiwilligen
Abhängigen Existenz
Abgestreift, abgeworfen
Zurückgelassen im
Frühlingsgras
Liebend, leibend
Beseelt
Wieder
Im Frühlingswind
Das Wehen von
Allem fühlen
Und das Wachsen
In Dir

Leben und schweben

Ich lebe in den
Zweigen der Bäume
Im Zwitschern der Vögel
Im Flirren des Lichts
Ich schwebe
In den Fäden der Wolken
Im Luftzug des Windes
Den Gezeiten
Meines Herzens
Den Zeilen
Dieses Gedichts
Ausgeschirrt
Aus dem Alltagsjoch
Lebe und schwebe
Ich noch

1.3.14

small big words



Nothing remains
All disappears
Event the fears
And the pains

Everything goes
Down to the sea
Desert will be
Where the wind blows

Love is illusion
Life as well
But its not a solution
To go to hell

Just let it be
Let the sun rise
Its paradise
Our destiny

Just let it be
The river must go
Mighty and slow
Till infinity

Just let you flow
Just let you free
Just let it be
Just let you grow

Everything remains
Nothing disappears
In our hearts and our brains
Even the tears
And the rains