26.4.21

Wir liegen so richtig falsch!

 Zeit für Besinnung!

 

Unsere Gesellschaft läuft aus dem Ruder und das nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie. Die gesellschaftliche Kohäsion bröckelt, löst sich auf. Nicht empathische Dichter, sondern die „nicht Dichten“ überfluten „social media“ und gelegentlich die Straße. Aber auch die Gülle-Medien, die von gequirlter Society-Scheiße leben, diese vergolden und zu Geld machen, verbreiten fake-news-odeur.

Die Weltgesellschaft steht an der Kippe, an der überquellenden Müllkippe, die die Erde mit Dummheit, Propagandalüge und Produktions-Konsum-Sondermüll vergiftet. Wir alle wissen das, nur die Politik tut, als wisse sie es nicht. Sie igelt sich ein in National-Schrebergärten, akzeptiert Menschenrechtsverbrechen, Mordlager, Meeres-Massengräber, grenzt aus, spaltet, hat im Grunde keine Alternativen zum unakzeptablen „Ist-Zustand“ und will das vermutlich auch gar nicht. Abgehoben hecheln die Regierenden von einer Meinungsumfrage zur nächsten Wahl, sekundiert vom angefütterten Boulevard, der auf der Klaviatur der tiefsten Emotionen klimpert, systematisch hetzt und verblödet, Falschinformationen, Vorurteile, egomanischen Verhaltensgrind in den Gehirnen der Menschen ablagert. Dazu kommt die sogenannte „Massenkultur“, die den „kleinen Mann“, „die kleine Frau“ mit zusätzlichen Ängsten impft: immer gleichen, langweilig-randvoll mit Blut und Morden gefüllten Krimiserien, klischeeverseuchten Vorstadt-Soap-Operas, pseudosozialen Primitiv-Talkshows, Witze-Sendungen, wo der plötzliche Peinlichkeitstod winkt, Unsozial-Reportagen, die die widerwärtigsten Sensations- und Voyeurs-Lüste anstacheln. Die vierte Macht degradiert die Menschen zum willigen Populisten- und Demagogen-Wahlvolk, Pegida- und Anti-Corona-Demonstrations-Mitläufern, die den gesammelten Müll und Dreck und Frust der Schundzeitungen und TV-Sender, allen voran der privaten, allabendlich in sich hineinfressen und sich bei „seriösen“ Informationen und Debatten aggressiv ausklinken.

Menschlichkeit, Anstand und Kapitalismus am Ende

Desorientiert, kurzatmig, von Arbeitslast ausgepresst wie Zitronen, gestresst vom immer schnelleren und entfremdeten Rhythmus, der meist Ramsch produzierenden, in allen Strukturen krachenden, globalen Überproduktions- und Vergeudungskapitalismusmaschine, die breitband- und breitbartverstärkt die menschlichen Ressourcen und die Natur auffrisst, den Planeten in eine stinkende Kloake verwandelt und Menschen nur als Waren und Kostenfaktor mit mehr oder weniger großem Marktwert behandelt; zumeist ohne die in Europa üblichen Sozial- und Gesundheitssysteme. Alle, deren Ausbeutung zu kostspielig, also unrentabel wäre, werden dem Vergessen und Verrecken preisgegeben.

Unsere „Dodel-Vorstadt-Mander- und Weibergesellschaft“ hierzulande merkt oft gar nicht, dass dieses Verhalten, nahtlos und kaum raffinierter, anschließt an die jahrhundertealte Kolonialattitüde totalitärer Herrschaftsgelüste korrupter Machteliten, die sich, pseudodemokratisch verbrämt, besser als alle anderen Mitmenschen dünken und mit einer „hinter uns die Sintflut-Mentalität“ alles Lebendige ertragreich verwerten und verwursten wollen, koste es was es wolle.

„SUV unser“ und „wir sind immer först, förster, am förstersten“, Weltmeister der Niedertracht, der Überheblichkeit, von Anmaßung, Inkompetenz und Ignoranz, lautet fürdiese Attitüde die Kurz-Formel. Dafür wollen wir gefälligst auch noch gelobt, geliebt und gewählt werden. Diese furchtsam-höflichen, slim-fit gestylten Hohepriester des Scheins betreiben im Auftrag der Big-Spender-Demolier-Wirtschaft rationalisierte Destabilisierung, automatisierte Deshumanisierung,Rundum-Desorientierung der menschlichen Spezies, die eigentlich, wie wir wissen, eine soziale und auf Kooperation ausgerichtete Grundausstattung aufweist, jedoch seit der neolithischen Revolution unter brutalem Konkurrenzverhalten, Gewaltherrschaft und Sündenbock-Suchmanie, wie ein zartes Pflänzchen, verschüttet ist.

Das Brennglas Pandemie macht Ungleichheit und Ungerechtigkeit deutlicher

Wer meint da ich übertreibe? Auch vor der Pandemie waren Alter, Krankheit und Tod tabuisiert oder übertüncht von interessegeleiteter Vorspiegelung ewiger Jugend, Well- und Fitness, während systematische Umweltzerstörung, grausamste Ausbeutung menschlicher Arbeit, Klimakatastrophen voran schritten und Zivilisationskrankheiten, vor allem psychische Erkrankungen, in den Industrieländern zunahmen, die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklaffte, die Gesundheitssysteme krankgespart wurden. In Griechenland, einem Land mit einer bis dahin geringen Suizidrate, stiegen nach der Wirtschaftskrise 2008 die Suizide um etwa das Doppelte an. Jetzt, verstärkt durch Effekte und Kollateralschäden der Pandemie, verursacht durch Arbeitslosigkeit und Pleiten, in Folge der notwendigen Lockdowns, wächst die Suizidalität weltweit. Gleichzeitig steigt aber auch die Chance zum Umdenken und Umsteuern, zu einer Neuaufstellung von Wirtschaft und Gesellschaft, einer kreativen Umgestaltung unserer monotonen, tradierten, überkommenen Lebens- und Arbeitswirklichkeiten, unserer Ausbildungs- und Wertesysteme, der in Beton erstarrten repräsentativen Demokratie, der „Freunderlwirtschafts-Politik“, die sich nur mit bedingungslosen Jasagern umgibt und Zivilgesellschaft ignoriert. Die Chance,das Richtige experimentell herauszufinden und manifest Falsches und Zerstörerisches in die Schranken zu weisen, Korruption, Konflikte und Kriege trocken zu legen und das vermeidbare Abdriften in psychosozial bedingte Menschheitskatastrophen — wie im letzten Jahrhundert — zu verhindern, ist gerade jetzt noch intakt.

Pandemie und Krise als Chance

Die Chance, Arbeit in Umwelt- und Zukunftsbereichen zu schaffen, Leben und Arbeit zu entschleunigen, Gesundheit und Gemeinwohl zu priorisieren, die Armutsfalle zu deaktivieren, die Lebensqualität zu verbessern, einen neuen Zusammenhalt zwischen den Menschen, eine neue Form der respektvollen, gegenseitigen Wahrnehmung und Wertschätzung, nennen wir es kooperativer Solidarität, in Vielfalt und Respekt der individuellen Unterschiede, ohne kollektive Zwangsmaßnahmen und simplifizierende Gleichmacherei, ohne Schüren von Ängsten, durch Überzeugung und Vernunft zu fördern, ist jetzt mehr denn je gegeben. Ebenso die Chance die Zerstörungen, Spaltungen und Verirrungen durch den von Sozialdemokratie und Ökologiebewegung kaum gebremsten Neoliberalismus, zu dem es keine Alternative zu geben schien und der mit dem Kampfruf „Mehr Privat als Staat“ die Weltherrschaft durch Globalisierung anstrebte, den sozialen und ökologischen Wahnsinnsrausch, den Reagan und Thatcher entfachten, einzubremsen und die Zerstörungen wieder gutzumachen.

Es ist Zeit für eine Politik und Wirtschaft, die Menschen auf allen Erdteilen selbstermächtigt und in ihren Autonomie- und Emanzipationsbestrebungen unterstützt, nicht mit Almosen, sondern mit einer Wirtschafts-, Entwicklungs-, Außen- und Friedenspolitik, die diesen Namen verdient und auf gerechtes und nachhaltiges Teilen der Ressourcen und der aus ihr resultierenden Wertschöpfung setzt. Die Chance solche Entwicklungen einzuleiten, ist heute, in dieser weltweit aufbrechenden Zoonosen-bedingten, vielschichtigen, globalen Krise, größer und aussichtsreicher denn je. Es ist ein historisch einmaliger Moment, das Ruder der schiffbruchgefährdeten Menschheit mitten im Mahlstrom kurzsichtiger Profitgier herumzureißen und den drohenden Untergang durch global vernetzte Dezentralisierung und einen positiven Kurswechsel in gemeinsamer Kraftanstrengung zu verhindern.

Ein anderes Europa für eine andere Welt

Unser Europa, als Mutter kolonialer Verbrechen, geostrategisch, historisch und menschlich missglückter, willkürlicher Grenzziehungen und grausamer Fehlentwicklungen, hat eine große Bringschuld, aber auch eine große Chance auf Rehabilitierung und Platzierung als Gleiche unter Gleichen, wenn es sich zur Initiatorin einer neuen lebendigen Demokratiedynamik sozialer und ökologischer Erneuerung aufschwingt. Dazu muss es sich selbst erst mit demokratisch-sozialer Verfassung, unser aller Mut, solidarischer Wehrhaftigkeit und Generosität ausstatten, mit kreativen Ideen und Lösungsmethoden überzeugen, die das Zeug haben, die Herzen und Köpfe der Menschen ehrlich zu berühren und Auswege aus dem Desaster völlig überflüssiger Kriege um Ressourcen, Arbeits- Wirtschafts- und Wohlstandsverteilung aufzuzeigen, allem totalitären, terrorisierenden Staats- und Machtverständnis abzuschwören und derart auch dem sich daraus ableitenden, zwillingshaften wahnhaft-religiösen Terrorismus (wie beispielsweise in Afghanistan) das Wasser abzugraben.

Gemeinsame Verhinderung von Klimakatastrophen, friedliche Bewältigung aktueller und zukünftiger menschlicher Migrationsbewegungen, Offenheit, Entwicklung einer Diskussionskultur, Bildung, Bildung, Bildung, streitbare Akzeptanz anderer Ansichten, Traditionen, Geschichten, Kulturen, auf Basis der Menschenrechte und der Freundlichkeit, das sind die notwendigen supranationalen Eigenschaften, die heute, unter demokratischer Nutzung der beschleunigten wissenschaftlichen Erkenntnisse und der weltweiten Vernetzung aller Menschen, in den Bereich des möglichen Machbaren gerückt sind.

Es geht darum, dass mit der Zeit, wirklich jede und jeder sich vom Nachbeter und Wiederkäuer vorgefasster Meinungen von LeithammelInnen in einen forschenden, neugierigen, lernbereiten Menschen verwandelt, der sich seiner/ihrer und unser aller Macht bewusst ist, auf Politik und Wirtschaft nicht nur einzuwirken, sondern sie friedlich, selbstbewusst, dialogisch, selbst mitzugestalten. Das wirtschaftliche, das politische, das gesamtgesellschaftliche System und das damit verknüpfte Werteverständnis, das einseitig im Dienst einer klitzekleinen eigennützigen Minderheit unvorstellbar unverschämt reicher Besitzenden, den alleinigen Anspruch auf globale Gültigkeit und Rechtmäßigkeit erhebt und die ganze Welt an den Rand des Ruins gebracht hat, ist längst gründlich reparatur-, reform-, ja, ablösebedürftig.

So viele Menschen sind im Bemühen um eine bessere und gerechtere Welt, eine offene, freie Gesellschaft und ein friedliches Leben, bisher auch ohne die aktuelle Pandemie gestorben, die ja auch nichts anderes ist als die Konsequenz falschen menschlichen Handelns, das der Natur und dem ökologischen Gleichgewicht zuwiderläuft, die Artenvielfalt auslöscht, den Lebensraum und die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen immer mehr begrenzt und solcherart Zoonosen begünstigt. All diesen, Generation um Generation vor uns Verstorbenen, sei hier mit Trauer gedacht. Aber die Hoffnung auf Veränderung lebt!

 


 

13.4.21

Quarantäne-Gedichte


 29. März 2021 

 

Komm ich davon?

 

Hinaustreten auf den Balkon

mit Covid 2, und nach dem Vollmond sich den Kopf verrenken

und ihn dann endlich sehen und denken:

Komm ich davon?

  

30. März 2021

 

Wie alles lebt, wenn man es lässt

Und alles fließt und bebt und nichts steht fest

 

 

31. März 2021

 

Vanitas

 

Kalte Hände, heiße Stirn`

Frühlingslicht auf dem Balkon

Leicht benebelt ist das Hirn

Unterm Druck der Viruskron'

 

Ach, ihr lieben Viruslein

Was ist euer Streben?

Mietet euch ruhig bei mir ein

Doch verschont mein Leben

 

Bin ich auch kein` Fledermaus

Kann ich auch nicht fliegen

Fühlt euch bei mir wie zu Haus

Werd` euch nicht bekriegen

 

Knabbert ruhig an meinem Fett

Doch die Lunge schont

Es sei zueinander nett

Wer zusammen wohnt.

 

Hoffentlich geht alles gut

Wird die Welt gesunden

Von Raubbau, Gier und Übermut

Und allen anderen Wunden

 

 

1. April 2021

 

Allemal

 

Die besten Freunde sind entrückt in weite Ferne

Ein Glas kaltes Wasser, Mexalen, ein roter Apfel, zählen

Mühsam ist alles was du tust, nichts tust du gerne

Wie lange wird mich Ungewissheit wohl noch quälen?

 

Soll es so sein, mein Ende Zufall, eine Laune der Natur

Weil alles aus dem Gleichgewicht gerät und ich im Netz ein Teil

Werd` rausgeschleudert in Unwägbarkeit, verliere die Spur

Und schwirre ab ins irgendwo wie ein verlorener Pfeil

 

Oder geht es vorüber noch ein kleines Weilchen

Werde ich verschont, trotz der Zerrüttetheit der Weltgeschäfte

Verlorenes Umweltgleichgewicht wirbelt das kleinste Teilchen

Ins Nichts, oder findet es am Ende doch noch neue Kräfte?

 

Sei's drum, was heut verrückt ist, wird sich grade rücken

Die Aberrationen unserer Spezies sind zu beheben

Die Heilung dieses großen Ganzen kann gut glücken

Und stärker allemal als Tod, bleibt auf der Welt das Leben.

 

    

6. April 2021

 

rhymer leak

 

Morgens früh, immer beim ersten Pisch`n

Will den Tropf ich, wie einen Tropfen abwischen

Doch er krallt, - at his best -

Sich an der Klomuschel fest

Bloß, die Spülung wird ihn bald erwischen!

 

Taktlos seinen Taktstock zu schwingen

Wird „His Masters Voice“ nicht gelingen

Der Nussknack-Präsident

Ohne Kurz- Kukident

Wird durch Platzen zur Strecke sich bringen

 

Im Koalitionssprengfach ist er Meister

An der Macht klebt er fest ohne Kleister

Doch so bös er auch schaut

Schreit und tobt noch so laut

Hinab in den Orkus bald reist er!

 

Zusammen mit seinen Gesellen

Gerstl, Kukacka, die wenig hellen

Buberln, Blümel und Schmid

Reißt Kurz alle mit

Ins Türkis-Paradies zu den Ställen

 

Dort können sie sich selber ausmisten

Samt allen Spendensumpf- Listen

Resozialisiert

Werden sie aussortiert

In Politik-Geschichts-Mottenkisten

 

 

6. April 2021

 

Seitdem ich Covid 19 hatte

 

Seitdem ich Covid gehabt habe

Ist alles anders geworden

Man trug mich noch nicht zu Grabe

Und ich verlor noch nicht den Norden

 

Es ist wohl nur Zufall gewesen

Dass nicht noch schlimmeres geschah

Ich kann noch immer nicht die Zukunft lesen

Aber in der Gegenwart bin ich noch da.

 

Die Zeit, die mir bleibt, will ich nützen

Ich bin erwachsener und reifer denn je

Die ich liebe, versuche ich zu schützen

Solange bis ich irgendwann vergeh`.

 

 

10. April 2021

 

Mein letzter Quarantäne-Tag

 

Ich sehe Die Welt von drinnen her

Nun schon seit 14 Tagen

Ich lebe noch, das freut mich sehr

Ich kann mich nicht beklagen.

 

Habe über meinem Kopf ein Dach

Und muss nicht Hunger leiden

Bin müde, aber trotzdem wach

Kranksein macht uns bescheiden

 

Zufall ist jede Existenz

Das Leben nur geliehen

Da draußen jauchzt der junge Lenz

Tod wird von mir gemieden

 

Da hilft nicht Liebe oder Mut

Auch nicht Gerechtigkeit

Was auch geschieht, es steht mir gut

Bin stets zu gehen bereit

 

Doch, Hand aufs Herz, ich würde gern

Ein wenig noch verweilen

Auf unserem alten, schönen Stern

Mit Sterben mich nicht beeilen

 

So viel bleibt immer noch zu tun

Und noch viel mehr zu lassen

Die Zeit sich ewig auszuruhen

Kann sich ruhig Zeit noch lassen

 

Ich habe geliebt und liebe noch heut

Und habe Liebe empfangen

Zu leben hat mich nie gereut

Noch bin ich nicht gegangen

 

Und wenn ich gehe, dann winkt mir zu

Ihr, Lieben und Freunde, alle

Dann finde ich meine letzte Ruh

Und Freiheit, wenn ich falle

 

 

13. April 2021

 

Meine Mutter Elli wäre heute 89

 

Ich habe mein Leben halb im Traum gelebt

Aber die andere Hälfte hat für mehrere gereicht

Meine Kinder und Enkelkinder sind wunderbar

Ich bin geliebt worden und liebe immer noch

 

Meine Scheune ist voll von Licht und Gefühlen

Ich bin ein Eremit, von FreundInnen umgeben

Was auch geschieht, diese Welt ist die meine

Und ich teile sie gerne wie Trauben und Brot

 

Provenzalische Sommer, griechische Monde

Ziegelteiche, Himmel, rote Berge Perus

Smaragdgrünes Meer, festliche Nächte

Ich werde diese Welt als Reicher verlassen

 

Seid alle bedankt, meine Mitreisenden

Wir durften Glück und Freiheit erahnen

Der Stein des Sisyphos wird zu Staub zerfallen

Diamantenstaub, der Sterne befruchtet

 

Ein Tropfen Wasser, ein Tropfen Blut

Wunderwerk Herz, geatmeter Kuss

Etwas in mir singt kindliche Lieder

Unter der rauen Schale nur Freundlichkeit

 

Danke, Vater und Mutter, danke Familie

Danke glücklicher Zufall, jeden Tag

Ich lebe gerne, neugierig, forschend

Zweifelnd auch und ich liebe den Schlaf

 

Ich liebe das Träumen mit wachen Augen

Wo ich auch bin, bin ich in mir zu Hause

Im süßen Verstehen, der Zusammenhänge

Deren Teil ich bin im wiegenden Netz

 

Alles steuert auf das offene Tor zu zu Allem

Wo die Welle ausläuft und neue beginnen

Ich habe es nicht eilig dort anzukommen

Aber ich werde staunend hindurchgehen

11.4.21

Ich habe einen Welt-Traum

 

ich will euch ja nicht langweilen, aber, weil ich gerade coronabedingt etwas zeit hatte und es mir in den letzten tagen schon etwas besser geht:

welTraum
SOS-GESCHICHTSBEWUSSTSEIN/SOS-MENSCHLICHKEIT/
SOS-ASYL/SOS-JUSTIZ/SOS-UMWELT/
SOS-SOZIALE GERECHTIGKEIT/ SOS-DEMOKRATIE/SOS-EUROPA
SOS-FRIEDE/SOS-ZIVILCOURAGE
 
Ich danke, dass ich dabei bin, meine Covid19-Erkrankung offenbar gut zu überstehen. Das bedeutet für mich eine zusätzliche Verpflichtung mit meinem restlichen Leben etwas Sinnvolles und Vernünftiges anzufangen. Mehr und vor allem besser als ich es bisher schon versuchte und als Gestalt-Psychotherapeut immer noch tue. Die politische Situation in Österreich, in Europa und weltweit, ist unerträglich geworden und ich will es nicht mehr ertragen, sondern zu einer positiven Veränderung beitragen.
 
SOS-GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
 
Hugo Portisch`s Tod und der Tod von immer mehr Menschen, die noch das Desaster des letzten Weltkrieges erlebt haben, der letzten Zeugen, die am eigenen Leib gespürt haben, welche schrittweise Niedertracht, Wegschauen, Mitlaufen, kritikloses Mittun, zu schätzungs-weise 60-65 Millionen Toten und zur Ermordung von über 6 Millionen Juden im Holocaust geführt haben, verpflichtet uns Nachgeborene zu handeln, aufzuklären, nicht zu schweigen, alles zu tun, um das Wiederaufkeimen totalitären Begehrens, egal wo und von welcher Seite kommend, energisch entgegenzutreten. 
 
Die in Signalfarbe Türkis getünchte NVP, die unverhohlen und ohne Not, aus reiner Machtgier Rechtsextremismus, Korruption, Rassismus, Rechtsstaatsbruch und Unmenschlichkeit mit dem Regierungspartner FPÖ nicht nur salonfähig, sondern immer mehr zur eigenen Politik gemacht hat, Kurz und seine Spielbuben, müssen von einer lebendigen, demokratischen Mehrheit schnellstmöglich wieder abgewählt, die gekaufte Boulevardmedien-Komplizenschaft verunmöglicht, die Spendenhintermänner/frauen-Sümpfe trocken-gelegt werden. Durch ein Bündnis demokratisch-friedliebender, geschichtsbewusster Menschen aus allen polit-weltanschaulichen Lagern!
 
SOS-MENSCHLICHKEIT/SOS-ASYL/SOS-JUSTIZ
 
Menschen, aus Gründen hetzerischer Stimmenmaximierung in Kriegsgebiete wie Afghanistan abzuschieben ist ein Verbrechen. Es braucht eine Änderung der Asylpolitik, Wiederherstellung von Asylrecht als Menschenrecht, wie es lange in Österreich unter Kreisky und Broda in viel schwierigeren Lagen und Zeiten, der Fall war. Das sind wir unserer Verfassung, unserer Würde und vor allem unseren Kindern schuldig, die nicht mit falschen, lügnerischen, menschenverachtenden, empathiebefreiten "Vorbildern“ an der Staatsspitze aufwachsen sollen! Die Mehrheit der Menschen, so sie nicht durch Boulevardmedien verblödet und zu moralischer Verwahrlosung aufgehetzt wird, will nicht, dass Flüchtlinge in Lagern verrecken, Kinder Missbrauch und Quälerei, drohendem Tod durch Erfrieren, Verhungern und Krankheiten ausgesetzt werden. Es bedarf unserer gewaltigen Kraftanstrengung, um die großen Präsidentenworte: „Wir sind nicht so!“ wahr werden zu lassen und den Ruf Österreichs in Europa und der Welt wiederherzustellen.
 
SOS-UMWELT/SOS-SOZIALE GERECHTIGKEIT
 
Das Überleben der Menschheit hängt von radikalen Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und des Klimas ab. Dazu braucht es intelligente, radikale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformationen hin zu Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Die aktuelle Pandemie, samt gesundheitlichen und sozialen Kollateralschäden, ist menschengemachte Folge von wirtschaftlichem Raubbau, Waldvernichtung, Bodenversiegelung, Reduzierung der Lebensräume für viele gefährdete Tierarten, deren Sterben und somit dem Verlust der Artenvielfalt und des ökologischen Gleichgewichts. Daran können oberflächliche polit-kosmetische Verschönerungsoperationen nichts ändern.
 
Eine andere Wirtschaft, nicht auf Wachstum, sondern auf Mehrung der Lebensqualität, aufgebaut auf Kooperation, Teilen, Nutzung natürlicher Energiequellen und emissionsarmer Mobilität, ist technologisch durchaus umsetzbar. Nur durch den kurzsichtigen, tödlichen Egoismus des globalisierten Neoliberalismus und die wachsende Ungleichheit der Besitz- und Vermögensverhältnisse, durch strukturell bedingte, kurzsichtig-totalitäre Fehlwirtschaft, die im Kollaps der Ökosysteme enden muss, wird sie verhindert. Das muss sich ändern und dafür und für unsere Kinder und Enkelkinder, müssen wir raus aus unseren Komfortzonen und bis zum Äußersten entschlossen für den Wandel eintreten! Es geht dabei ums Ganze!
 
SOS-DEMOKRATIE
 
Neonazis auf Österreichs Straßen sind nicht zu tolerieren. Die Arbeitslosigkeit als Folge und Kollateralschaden der Pandemiebekämpfung „koste es die arbeitenden Menschen was es wolle“, stellt, wenn es nicht resolute und klare Gegenmaßnahmen gibt – eine Gefahr für Rechtsstaat und Demokratie dar. Das, verdammt noch mal, sollten wir alle aus der Geschichte gelernt haben, wenn wir nicht untertanenmäßig geduckt, bewusst wegschauen oder den Kopf in den Sand stecken. Mit dieser tödlichen Gefahr für Demokratie und Gemeinwohl spielt man nicht ungestraft. Merken Sie sich das, Ihr Herren KurzBlümelSchmidMahrerNehammerSobotkaWöginger....! 
 
Die erfolgreiche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der sozialen Ungerechtigkeit fordert energisches, solidarisches Handeln, Vermögens- und Erbschaftssteuern, „Hirnschmalz“ und Engagement von uns allen für die Schaffung alternativer „Green-Jobs“ und eines menschengerechten Wirtschaftssystems. Arbeitszeitverkürzung, Weiterbildung, von Erwerbsarbeit entkoppeltes Grundeinkommen, Helikoptergeld für die Ärmsten, zur Überbrückung der Übergangszeit für die wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Neuaufstellungen. Ungleichheit und Ausgrenzung triggern Aggression, das ist neurobiologisch erwiesen und welche furchtbaren Wirkungen das haben kann, ist schmerzlich bekannt. Hass, Ausgrenzung, Kolonialistische Überheblichkeit, Rassismus und Antisemitismus, sollen nirgendwo auf der Welt Platz finden, schon gar nicht in Österreich, dem Ausgangspunkt von zwei Weltkriegen und dem Holocaust. 
 
SOS-EUROPA
 
Europa wird gepriesen als Friedensprojekt, aber es verhält sich in Menschenrechtsfragen als Festung gegen Flüchtlinge und MigrantInnen. Dabei ist Europas Bevölkerung hoffnungslos „überaltet“ und braucht dringend Zuwanderung. Die Geschichte und die Entwicklung der Menschheit besteht aus erfolgreichen Migrationsbewegungen, Vermischung und Integration. Europa muss wirklich Friedens- Demokratie- Umweltprojekt und begreifbare Hoffnung für die Menschen sein, das mit lebendiger, werthaltiger und wehrhafter Demokratie überzeugt, um zu einer weltweiten, positiven Veränderungskraft zu werden. Es braucht kein Europa der unglaubwürdigen Eliten und der skrupellosen Korruption, des kaum maskierten Postkolonialismus, des Kniefalls vor dem ungezügelten, neoliberalen Raubtierkapitalismus, der die Lebensgrundlagen der Menschheit vernichtet; unter der Führung rückgratloser und geschichtsvergessener willfähriger PolitikerInnen, ohne Biss, Ideen, Verfassung und Sozialunion. Es braucht ein Europa der Menschen, die einander kennen und kreativ zusammenarbeiten, kein Europa der Nationalstaats-Machos, egal welchen Geschlechts und welcher Parteizugehörigkeit, im Dienst der neoliberalen, konzentriert-totalitären, alle Lebensgrundlagen zerstörenden Ausbeuter-Monopole. 
 
Das „Fiat-Prinzip“, auf dem das Vertrauen in die Geldwirtschaft beruht, die gefährlich von der Realwirtschaft entkoppelt ist, ist längst durch ängstliches Misstrauen abgelöst worden und das verheißt gar nichts Gutes. Dem ist eine Flut von notwendigen Reformen, politisch und psychosozial vertrauensstärkenden Maßnahmen entgegenzusetzen, um soziale Gerechtigkeit, friedenserhaltende Vermögensaufteilung und Chancengleichheit herzustellen. 
 
SOS-FRIEDE/SOS-ZIVILCOURAGE
 
In diesem Sinne will ich als altes Zoon politikon, junger Alt-68er, kritischer Mitbegründer von Spartakus und der „Öffnet die Heime“-Kampagne, der selbstverwalteten Europäischen Kooperative Longo Mai, später in Wien 1993 von SOS-Mitmensch und dem Lichtermeer, einer der Gründer und aktueller Obmann des Stadtteilzentrum Simmering, später CENTRO ONCE, jetzt „welTraum“, alle zur Verfügung stehenden, bescheidenen Mittel, den Veranstaltungskeller und alle anderen Räumlichkeiten unseres Kulturzentrums in Simmering, parteiübergreifend der Zivilgesellschaft für kulturelle und soziale Zwecke und Aktivitäten zur Verfügung stellen. Als freien Begegnungs- und Übungsraum für streitbares, aber friedliches Zusammenleben aller Menschen, - „welTraum“ - für eine Kultur der gelebten Solidarität, für lebendige Demokratie, Kulturaustausch, Integration und Inklusion. Als Antwort auf Corona.
 
Kleidung und Nahrung für Flüchtlinge und sozial Benachteiligte. Vernetzung von Initiativen und ihrer solidarischen Anstrengungen, Sprung über kleingeistige Schatten politischen Lagerdenkens und ideologischer Differenzen - gerade die Differenzen und die Vielfalt sind ja unsere Stärke - Austausch von Informationen, Wissen und Meinungen, gemeinsame Aktionen und Kampagnen für eine neue, kreative, demokratische Mehrheit in Österreich, als Teil der notwendigen, weltweiten Reform- und Veränderungsbewegung, die es braucht, um unseren Planeten für die Zukunft und die kommenden Generationen zu bewahren. 
 
Seien wir ein Tropfen des planetaren Lichtermeeres der Hoffnung auf eine mögliche bessere Zukunft, ohne Hunger, Elend und Kriege, des kooperativen Lebens auf einer intakten Erde, im Sinne eines ganzheitlichen Menschenbildes, im Einklang mit der Natur! Lasst uns gegen Ausbeutung, Umweltzerstörung und Gewaltherrschaft, eine neue, friedliche, freie Welt mitgestalten! 
 
Ich habe einen Welt-Traum:
DIESE ANDERE WELT IST MÖGLICH UND DRINGEND NOTWENDIG