29.9.19

UND? JETZT!

Zum Wahlsonntag ein Auszug aus dem prophetischen Programm vom letzten November im "welTraum":

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

KÜSST
DIE FASCHISTEN
WO IHR SIE TREFFT!
Satiresongs & Spottgedichte
Lesung, Songs und Kabarett
Richard Weihs & Willi Stelzhammer


Für das Kurz-Zeitgedächtnis: ein Kurt Tucholsky-Liedchen
aus einer leider noch immer nicht vergangenen Zeit...

ROSEN AUF DEN WEG GESTREUT

 

Ihr müßt sie lieb und nett behandeln,
erschreckt sie nicht – sie sind so zart!
Ihr müßt mit Palmen sie umwandeln,
getreulich ihrer Eigenart!
Pfeift euerm Hunde, wenn er kläfft –:
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!
Wenn sie in ihren Sälen hetzen,
sagt: »Ja und Amen – aber gern!
Hier habt ihr mich – schlagt mich in Fetzen!«
Und prügeln sie, so lobt den Herrn.
Denn Prügeln ist doch ihr Geschäft!
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft.
Und schießen sie –: du lieber Himmel,
schätzt ihr das Leben so hoch ein?
Das ist ein Pazifisten-Fimmel!
Wer möchte nicht gern Opfer sein?
Nennt sie: die süßen Schnuckerchen,
gebt ihnen Bonbons und Zuckerchen ...
Und verspürt ihr auch
in euerm Bauch
den Hitler-Dolch, tief, bis zum Heft –:
Küßt die Faschisten, küßt die Faschisten,
küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft –!


Ein Paar Worte zur Lage, beziehungsweise Niederlage der Nation:

 

Dem potemkinsche Kanzler Kurz und seinem Mentor Schüssel ist es gelungen, ohne Not, nur aus bloßer Eitelkeit und Machtgier eine halbwegs funktionierende GroKo, mit Hilfe einer martialisch modern auf türkis umgefärbten Bewegungsvorgaukelei propagandistisch perfekt platzen zu lassen und Österreich ein regierungsunfähiges, rechtes Burschenschafterpack im Dienste eines rassistischen Koalitionspartners vor die zunehmend verblüffte Nase zu setzen.

Mittlerweile lichten sich die Nebelkanonenschwaden und immer mehr Menschen sehen mit Staunen: Der schweigende Kanzler ist nackt! Und redet er, macht er sich ob seiner nichtssagenden, ausweichenden, immerwährenden Mäanderfloskeln zum Gespött der Denkenden. In der Hand hat er offenbar nur den Selfiestick, die Generalsekretärszügel der inhaltsleeren und unbedarften Mediencontroljournaille (die Jubelpropagandisten halten sich mitunter gar für Journalisten, wenn sie ihre unsäglichen Berichte, z.b. über nette Abschiebungen und üppige Umverteilungsgaben von unten nach oben (zu jenen, die das türkise potemkinsche Regierungsdorf großzügig finanziert haben und derweil noch aufrecht erhalten) und Sozialabbauankündigungen für die Schwächsten und Ärmsten im Land, ins unsoziale Netz von Menschen- und Stimmenfang stellen.

Sonst hat er gar nichts in der Hand und im Griff, schon gar nicht seinen, ob der Regierungsverantwortung verdatterten und heillos überforderten Koalitionspartner, der zwischen stinkenden Burschenschaftskellern mit ekelerregenden Naziliederbüchern, zu Anhaltelagern umgebauten „Waldhäuseln“, noch ungelegten bayrisch-wienerischen Polizeirossknödeln, lungenkrebsfördernden "Gesundheitskampagnen" wider das Volk und handstreichartigen Geheimdienstscharmützeln, sowie skurrilen, Europa schockierenden außenpolitischen Ausfällen der blitzkneisselnden Putinknieerin und des Witzekanzlers, der von einem braunranzigen Fettnäpfchen zum anderen "eiertrumpelt". Kurz schweigt einer Regierung vor, die sich gekonnt bloß in die Brennesseln und Saurampfer, mitten zwischen die Stolpersteine setzt, die sie nicht müde wird vor sich selbst haushoch aufzutürmen.

Leute mit Hausverstand in Stadt und Land: es wird Zeit, dass die Opposition im Parlament und die Zivilgesellschaft auf der Straße dieser unseligen Regierung noch ein wenig mehr und effektiver beim Stolpern und Straucheln helfen, auf dass von ihr am Ende nur ein verlorenes, potemkinsches Kanzlerbillboard am Ballhausplatz übrigbleibe, auf dem geschrieben steht: Kurz war der Spuk!

„Kreuzerl“ ohne Haken

 

politik ist viel mehr
als bloss ein kreuz zu machen:
kreuze verhindern!

zu kreuze kriechen
vor hetzenden kreuzzüglern
kreuzbrave täter

das hackel ins kreuz
der schwächsten zu schlagen ist
der irrweg der macht

festungen fallen
mauern trennen uns vom du
nur offenheit schützt

leben ist viel mehr
als bloss ein kreuz zu machen:
gegen den wind kreuzen
kreuze verhindern!

Obergrenzen im Café Europa

 

Herr Ober, bitte bringen sie mir Grenzen
An klanen Braunen und a Strachelbeer
Torte, mit Schlag-
Stock aber ohne Renitenzen, bitte sehr

Und nachher möchte ich eine Hot-spot-Suppe
Schön heiß und gut gewürzt mit Pfefferspray
Als Hauptspeis Orbanbraten-Hahnenschwänze
Und Gans LePen, bien sur, in Giftgelee

Und bitte könnens vor den Fensterscheiben
Endlich die Terroristenbrut vertreiben
Was, die sind Flüchtlinge, arm, wollen bleiben?
Ich will in Ruhe essen, nicht grenzenlos Schpeiben

Als Nachspeis Schokolade-Krisen-Rieseneis
Polnischen Weihrauchwodkaspiritus
Demokratiesoufflee mit einem Schuss
Pegida, dafür zahl ich gern auch Aufpreis
Und einen kleinen Braunen AFD-Kaffe!
Bevor ich geh!

Gemästet so, fast bis zur Obergrenze
Am Nebentisch Zaungäste hingeduckt
Es schwitzt die Stirn, es schmerzt schon sehr die Gall`
Wie soll er bitte jetzt zum Akademikerball
Er hebt sich mühsam kommt zu Fall mit Knall

Da liegt er nun der Kontinent, zerrissen
In Blut und Fett und seine Einzelteile
Ringen verbissen wild um jeden Bissen
Café Europa schließt für eine Weile
Herr Ober, bitte bringen sie mir Grenzen!

Zur BVT-Razzia:

"QUACK - ES WAR NIX"

Goldgruber und Pilnacek
retten Kanzler "Meck, meck, meck"…
(Eine Pöse Bubengeschichte von Wilhelm Pfusch)

 

Jedermann im Lande kannte
Einen, der sich kurz Kurz nannte.
Alltagsgrinser, Sonntagsreden,
Lange Hosen, feinste Fäden,
Steuern für bequeme Taschen,
Dichte Grenzen ohne Maschen
Alle diese schmucken Sachen
Wußte Kanzler Kurz zu machen.
Wär wo ein Gesetz zu flicken,
Abzuschneiden, anzustücken,
Zu schneidern eine geile Hose
Oder noch mehr Arbeitslose
Budgets zu kürzen auf die Schnelle
Dadurch zu fördern Kriminelle
Wie und wo und was es sei,
Hinten, vorne, einerlei,
Alles macht der Meister Kurz
Denn das ist sein Lebens-Zweck.
Drum hat in der Fan-Gemeinde
Der reiche Mann ihn gern zum Freunde.
Aber Kickl und Strache dachten,
Wie sie ihn verdrießlich machten.
Nämlich vor des Meisters Hause
Floss ein Geheimdienst mit Gebrause.
Über den führt just ein Steg,
Und darüber geht der Weg.
Kickl und Strache, gar nicht träge,
Sägen heimlich mit der Säge,
Ritzeratze! voller Tücke,
In die Brücke eine Lücke.
Als nun diese Tat vorbei,
Hört man plötzlich ein Geschrei:
"Kurz, heraus! Du Ziegen-Böck!
"Kanzler, Kanzler, meck, meck, meck!"
Alles konnte Kurz ertragen,
Ohne nur ein Wort zu sagen;
Aber wenn er dies erfuhr,
Ging's ihm wider die Natur.
Schnelle springt er mit der Elle
Über seines Hauses Schwelle,
Denn schon wieder ihm zum Schreck
Tönt ein kurzes: "Meck, meck, meck!"
Und schon ist er auf der Brücke,
Kracks! Die Brücke bricht in Stücke;
Wieder tönt es: "Meck, meck, meck!"
Plumps! Da ist der Kanzler weg!
Grad als dieses vorgekommen,
Kommt ein Gänsepaar geschwommen,
Welches Kurz in Todeshast
Krampfhaft bei den Beinen faßt.
Goldgruber und Pilnacek
Retten Kanzler meck, meck, meck
Beide Gänse in der Hand,
Flattert er auf trocknes Land.
Übrigens bei alledem
Ist so etwas nicht bequem;
Wie denn Kurz von der Geschichte
Auch das Magendrücken kriegte.
Hoch ist Schüssel hier zu preisen!
Denn ein heißes Bügeleisen,
Auf den kalten Leib gebracht,
Hat es wiedergutgemacht.
Bald im Land hinauf, hinunter,
Hiess es: „ Kurz ist wieder munter!"
Dieses war der dritte Streich,
Doch der Staatsstreich folgt sogleich.


Irgendwann einmal beim facebooken und twittern

 

Gebannt starr ich auf jeden Eintrag
Ob da nicht endlich etwas kommt
Was nicht wie ein Kometeneinschlag
Mein ängstliches Gehirn zerbombt

Was gut und ehrlich positiv ist
Und gehenswerte Wege weist
Mit dem ich mir mein Hirn nicht zumist`
Das freudig mich vom Hocker reißt

Zum Beispiel, dass die Waffenhändler
Tretboot und Luftschiff produzieren
Und damit arbeitende Pendler
Quer durch die ganze Welt kutschieren

Dass alle Zäune sich verpissen
Und nur die Maschen übrigbleiben
Dass endlich Menschen mit Gewissen
Aufstehen von ihren Ruhekissen
Freundlich und frei Geschichte schreiben
Und nicht vorm Facebook sitzen bleiben!


Wo schlafen die Krähen im Winter?

 

Wo schlafen die Krähen im Winter
Im Weinberg im weißen Schnee
In den dunklen Bäumen dahinter
Du siehst sie nicht, sie träumen
Von goldenem Weizen und Klee

Wo schlafen die Füchse im Winter
Sie schlafen im schwarzen Wald
Frühling, wann endlich beginnt der
Aus ihrem nasskalten Fuchsbau
Holt Kitzelsonne sie bald

Wo schlafen die Kinder im Winter
Die einen im warmen Bett
Die anderen schlafen vor Zäunen
Unter dünnen Zeltplanen
Auf Inseln oder auf dem Meeresgrund

Wo schlafen die Krähen im Winter
Im Weinberg im weißen Schnee
In den dunklen Bäumen dahinter
Du siehst sie nicht, sie träumen
Von goldenem Weizen und Klee


Die aktuellen Regierungsparteien erhielten auf Grund ihrer üppig-falschen Wahlpropaganda eine Stimmenmehrheit, die ihnen die Bildung der dztg. skandalösen Regierung ermöglichte. Nachstehende, zu ihrer bisherigen Politik passende ungabaliermäßige Version der österreichischen "Nationalhymne" wäre wohl derzeit passender, aber kaum mehrheitsfähig:


Land der Burschen und der Pülcher
Burschenschafterliederbücher
Kellernazis blau und bleich
Land der Sümpfe, saurer Wiesen
Schwarzer, brauner und türkisen
Land der Reichen, Österreich
Durch die Armen Österreichs

Land der Checker und der Tschicker
hetzerischer facebook-Klicker
Onkologisch zukunftsreich
Mindcontroller, Raucher, Zecher
Übervoller Aschenbecher
Österreich, du Raucherreich
Autoaffines Friedhofsreich

Land der geisteslosen Leere
Generaler Sekretäre
Gut für den Geheimdienststreich
Land der Ducker und der Spießer
Feiger Balkanroutenschließer
Schweige-und Witzekanzlerreich
Schönsprechkurzweil voller Tücken
Rückgrat- und Gesetzeslücken
Vielverlachtes Österreich
Vielgeprüftes Österreich


Kurz-Waldheim Marionettenlied

 

Ich grinse selbst wenn ich schau bös, wirk immer smart und nie nervös
Trag immer feine Sachen und meist ein Hutschpferdlachen
Mei Limousine, die ist steil, frisiert mit Brillantine geil
Wenn ich von Treff zu Treffen eil, ich sag euch, ich lass`s krachen
Bin dabei nett, höflich, adrett, ein Kanzler wie man ihn gern hätt
Als Schwiegersohn, im Ehebett und lauter solche Sachen…

Geilomobil, der Abweg ist das Ziel, wir halten Spur auf die Bubi Diktatur
Mahrer, Blümel, Gudenus - wer Gas gibt der geht nicht zu Fuß,
Zur Not auch mit dem Nazilurch, Aug, Nase zu, da muss man durch
Zum Wohl der Schickeria: Europa mia san mia!

Ich bin zwar noch ein Bubi, mach gern Schubi-dubi mit der Hautevolee
Bin eigentlich noch selbst ein Kind und wenn ich diese Kinder seh,
die hinterm Zaun erfroren sind, oder im Meer ertrunken sind, sag ich mir leis: oh je
Ach, wenn ich bloß nicht hätte, ich nette Marionette,
Ich armer Teufelsbraten, in was für Missetaten bin ich da reingeraten
Schüssel sag was ich machen soll, ich fühl mich manchmal gar nicht toll
Ich bin ja selber noch so jung, brauch Liebe und Bewunderung, doch
Wenn ich mich noch so einschleim, bald nennt man mich Kurz Waldheim
Aber, was solls?

Geilomobil, der Abweg ist das Ziel, wir halten Spur auf die Bubi Diktatur
Mahrer, Blümel, Gudenus - wer Gas gibt der kommt schnell zum Schuss,
Zur Not auch mit dem Nazilurch, Aug, Nase zu, da muss man durch
Zum Wohl der Schickeria: Europa mia san mia!



16. Dezember 2017

Ich, das Volk, denke nach
über Stolpersteine, Bollwerke, bessere Perspektiven

 

Gestatten, dass ich nicht mitheule
Hoch schwinge Wut- und Nazikeule
Weil sich da rechte Recken recken
Rauskommen aus den rechten Ecken
Und sagen ich will dich regieren
Soll ich die Contenence verlieren?

Das wär ein echter Clausewitz-Witz
Ein „protestatio-praecox-Abspritz“
Würd ich schon Zeter und Mordio schreien
Der inneren Angst die Stimme leihen
Eh noch recht Unrechtes passiert
Wer die Geduld verliert, verliert!

Nachdenken, alle Kräfte bündeln
Nicht mit dem letzten Zündholz zündeln
Eher das eigene Feuer nähren
Drumrum Zusammenhalt vermehren
Die eigenen Fehler analysieren
Nicht gegen Popanze marschieren

Wenn sich die Niedertracht verbündet
Das Volk belügt, Wahrheit verkündet
Freiheit verspricht und Wohlstand auch
Gesundheit durch Zigarettenrauch
Durch Knebelungen Sicherheit
Durch Hass und Hetze Friedlichkeit
Flüstern von selbst bald alle Spatzen
Die Basti-Blase wird zerplatzen

An Stichel-Strachel-Stolpersteinen
An Futtertroges schönem Scheinen
An Arroganz, Gier, Machtallüren
Die allesamt die Zwietracht schüren
Nur ja das Pulver nicht verschießen
Eh noch die Schweinereien sprießen

Dem Geist der Lagerstraße vertrauen
Der Demokratie feste Bollwerke bauen
Sie beleben und erneuern mit Fantasie
Mit Offenheit und Kooperations-Esprit
Nicht kryptisch elitäre Parolen stammeln
Aufklären, zuhören, die Menschen sammeln
Bestellen den bunten, eigenen Garten
Dort zupacken wo sie es nicht erwarten

Dann zupacken wenn sie es nicht erwarten
Perspektiven entwickeln und kommunizieren
Sich selbstkritisch vorsichtig vorwärts bewegen
Verteidigung ist dem Angriff stets überlegen
Nicht leichtsinnig in Hinterhalte gehen
Manchmal auch lächelnd widerstehen

Stark sind die Rechten und Rechtsextremen
Durch Uneinigkeit und Schwäche der allzubequemen
Sogenannten Linken, die sich selbstgerecht streiten
Statt wirksame Allianzen vorzubereiten
P.S.
Und trotz alledem kann es jeden Donnerstag nicht schaden
unseren Groll friedlich am Ballhausplatz abzuladen!

UND JETZT?

Na ja und jetzt nach Ibiza und Strache-Gate
geht wählen, noch ist`s nicht zu spät!
jetzt gilt`s gegen den türkis-blauen Filz
für Kompetenz und Kontrolle, wählt Peter....