29.9.19

UND? JETZT!

Zum Wahlsonntag ein Auszug aus dem prophetischen Programm vom letzten November im "welTraum":

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

KÜSST
DIE FASCHISTEN
WO IHR SIE TREFFT!
Satiresongs & Spottgedichte
Lesung, Songs und Kabarett
Richard Weihs & Willi Stelzhammer


Für das Kurz-Zeitgedächtnis: ein Kurt Tucholsky-Liedchen
aus einer leider noch immer nicht vergangenen Zeit...

ROSEN AUF DEN WEG GESTREUT

 

Ihr müßt sie lieb und nett behandeln,
erschreckt sie nicht – sie sind so zart!
Ihr müßt mit Palmen sie umwandeln,
getreulich ihrer Eigenart!
Pfeift euerm Hunde, wenn er kläfft –:
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!
Wenn sie in ihren Sälen hetzen,
sagt: »Ja und Amen – aber gern!
Hier habt ihr mich – schlagt mich in Fetzen!«
Und prügeln sie, so lobt den Herrn.
Denn Prügeln ist doch ihr Geschäft!
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft.
Und schießen sie –: du lieber Himmel,
schätzt ihr das Leben so hoch ein?
Das ist ein Pazifisten-Fimmel!
Wer möchte nicht gern Opfer sein?
Nennt sie: die süßen Schnuckerchen,
gebt ihnen Bonbons und Zuckerchen ...
Und verspürt ihr auch
in euerm Bauch
den Hitler-Dolch, tief, bis zum Heft –:
Küßt die Faschisten, küßt die Faschisten,
küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft –!


Ein Paar Worte zur Lage, beziehungsweise Niederlage der Nation:

 

Dem potemkinsche Kanzler Kurz und seinem Mentor Schüssel ist es gelungen, ohne Not, nur aus bloßer Eitelkeit und Machtgier eine halbwegs funktionierende GroKo, mit Hilfe einer martialisch modern auf türkis umgefärbten Bewegungsvorgaukelei propagandistisch perfekt platzen zu lassen und Österreich ein regierungsunfähiges, rechtes Burschenschafterpack im Dienste eines rassistischen Koalitionspartners vor die zunehmend verblüffte Nase zu setzen.

Mittlerweile lichten sich die Nebelkanonenschwaden und immer mehr Menschen sehen mit Staunen: Der schweigende Kanzler ist nackt! Und redet er, macht er sich ob seiner nichtssagenden, ausweichenden, immerwährenden Mäanderfloskeln zum Gespött der Denkenden. In der Hand hat er offenbar nur den Selfiestick, die Generalsekretärszügel der inhaltsleeren und unbedarften Mediencontroljournaille (die Jubelpropagandisten halten sich mitunter gar für Journalisten, wenn sie ihre unsäglichen Berichte, z.b. über nette Abschiebungen und üppige Umverteilungsgaben von unten nach oben (zu jenen, die das türkise potemkinsche Regierungsdorf großzügig finanziert haben und derweil noch aufrecht erhalten) und Sozialabbauankündigungen für die Schwächsten und Ärmsten im Land, ins unsoziale Netz von Menschen- und Stimmenfang stellen.

Sonst hat er gar nichts in der Hand und im Griff, schon gar nicht seinen, ob der Regierungsverantwortung verdatterten und heillos überforderten Koalitionspartner, der zwischen stinkenden Burschenschaftskellern mit ekelerregenden Naziliederbüchern, zu Anhaltelagern umgebauten „Waldhäuseln“, noch ungelegten bayrisch-wienerischen Polizeirossknödeln, lungenkrebsfördernden "Gesundheitskampagnen" wider das Volk und handstreichartigen Geheimdienstscharmützeln, sowie skurrilen, Europa schockierenden außenpolitischen Ausfällen der blitzkneisselnden Putinknieerin und des Witzekanzlers, der von einem braunranzigen Fettnäpfchen zum anderen "eiertrumpelt". Kurz schweigt einer Regierung vor, die sich gekonnt bloß in die Brennesseln und Saurampfer, mitten zwischen die Stolpersteine setzt, die sie nicht müde wird vor sich selbst haushoch aufzutürmen.

Leute mit Hausverstand in Stadt und Land: es wird Zeit, dass die Opposition im Parlament und die Zivilgesellschaft auf der Straße dieser unseligen Regierung noch ein wenig mehr und effektiver beim Stolpern und Straucheln helfen, auf dass von ihr am Ende nur ein verlorenes, potemkinsches Kanzlerbillboard am Ballhausplatz übrigbleibe, auf dem geschrieben steht: Kurz war der Spuk!

„Kreuzerl“ ohne Haken

 

politik ist viel mehr
als bloss ein kreuz zu machen:
kreuze verhindern!

zu kreuze kriechen
vor hetzenden kreuzzüglern
kreuzbrave täter

das hackel ins kreuz
der schwächsten zu schlagen ist
der irrweg der macht

festungen fallen
mauern trennen uns vom du
nur offenheit schützt

leben ist viel mehr
als bloss ein kreuz zu machen:
gegen den wind kreuzen
kreuze verhindern!

Obergrenzen im Café Europa

 

Herr Ober, bitte bringen sie mir Grenzen
An klanen Braunen und a Strachelbeer
Torte, mit Schlag-
Stock aber ohne Renitenzen, bitte sehr

Und nachher möchte ich eine Hot-spot-Suppe
Schön heiß und gut gewürzt mit Pfefferspray
Als Hauptspeis Orbanbraten-Hahnenschwänze
Und Gans LePen, bien sur, in Giftgelee

Und bitte könnens vor den Fensterscheiben
Endlich die Terroristenbrut vertreiben
Was, die sind Flüchtlinge, arm, wollen bleiben?
Ich will in Ruhe essen, nicht grenzenlos Schpeiben

Als Nachspeis Schokolade-Krisen-Rieseneis
Polnischen Weihrauchwodkaspiritus
Demokratiesoufflee mit einem Schuss
Pegida, dafür zahl ich gern auch Aufpreis
Und einen kleinen Braunen AFD-Kaffe!
Bevor ich geh!

Gemästet so, fast bis zur Obergrenze
Am Nebentisch Zaungäste hingeduckt
Es schwitzt die Stirn, es schmerzt schon sehr die Gall`
Wie soll er bitte jetzt zum Akademikerball
Er hebt sich mühsam kommt zu Fall mit Knall

Da liegt er nun der Kontinent, zerrissen
In Blut und Fett und seine Einzelteile
Ringen verbissen wild um jeden Bissen
Café Europa schließt für eine Weile
Herr Ober, bitte bringen sie mir Grenzen!

Zur BVT-Razzia:

"QUACK - ES WAR NIX"

Goldgruber und Pilnacek
retten Kanzler "Meck, meck, meck"…
(Eine Pöse Bubengeschichte von Wilhelm Pfusch)

 

Jedermann im Lande kannte
Einen, der sich kurz Kurz nannte.
Alltagsgrinser, Sonntagsreden,
Lange Hosen, feinste Fäden,
Steuern für bequeme Taschen,
Dichte Grenzen ohne Maschen
Alle diese schmucken Sachen
Wußte Kanzler Kurz zu machen.
Wär wo ein Gesetz zu flicken,
Abzuschneiden, anzustücken,
Zu schneidern eine geile Hose
Oder noch mehr Arbeitslose
Budgets zu kürzen auf die Schnelle
Dadurch zu fördern Kriminelle
Wie und wo und was es sei,
Hinten, vorne, einerlei,
Alles macht der Meister Kurz
Denn das ist sein Lebens-Zweck.
Drum hat in der Fan-Gemeinde
Der reiche Mann ihn gern zum Freunde.
Aber Kickl und Strache dachten,
Wie sie ihn verdrießlich machten.
Nämlich vor des Meisters Hause
Floss ein Geheimdienst mit Gebrause.
Über den führt just ein Steg,
Und darüber geht der Weg.
Kickl und Strache, gar nicht träge,
Sägen heimlich mit der Säge,
Ritzeratze! voller Tücke,
In die Brücke eine Lücke.
Als nun diese Tat vorbei,
Hört man plötzlich ein Geschrei:
"Kurz, heraus! Du Ziegen-Böck!
"Kanzler, Kanzler, meck, meck, meck!"
Alles konnte Kurz ertragen,
Ohne nur ein Wort zu sagen;
Aber wenn er dies erfuhr,
Ging's ihm wider die Natur.
Schnelle springt er mit der Elle
Über seines Hauses Schwelle,
Denn schon wieder ihm zum Schreck
Tönt ein kurzes: "Meck, meck, meck!"
Und schon ist er auf der Brücke,
Kracks! Die Brücke bricht in Stücke;
Wieder tönt es: "Meck, meck, meck!"
Plumps! Da ist der Kanzler weg!
Grad als dieses vorgekommen,
Kommt ein Gänsepaar geschwommen,
Welches Kurz in Todeshast
Krampfhaft bei den Beinen faßt.
Goldgruber und Pilnacek
Retten Kanzler meck, meck, meck
Beide Gänse in der Hand,
Flattert er auf trocknes Land.
Übrigens bei alledem
Ist so etwas nicht bequem;
Wie denn Kurz von der Geschichte
Auch das Magendrücken kriegte.
Hoch ist Schüssel hier zu preisen!
Denn ein heißes Bügeleisen,
Auf den kalten Leib gebracht,
Hat es wiedergutgemacht.
Bald im Land hinauf, hinunter,
Hiess es: „ Kurz ist wieder munter!"
Dieses war der dritte Streich,
Doch der Staatsstreich folgt sogleich.


Irgendwann einmal beim facebooken und twittern

 

Gebannt starr ich auf jeden Eintrag
Ob da nicht endlich etwas kommt
Was nicht wie ein Kometeneinschlag
Mein ängstliches Gehirn zerbombt

Was gut und ehrlich positiv ist
Und gehenswerte Wege weist
Mit dem ich mir mein Hirn nicht zumist`
Das freudig mich vom Hocker reißt

Zum Beispiel, dass die Waffenhändler
Tretboot und Luftschiff produzieren
Und damit arbeitende Pendler
Quer durch die ganze Welt kutschieren

Dass alle Zäune sich verpissen
Und nur die Maschen übrigbleiben
Dass endlich Menschen mit Gewissen
Aufstehen von ihren Ruhekissen
Freundlich und frei Geschichte schreiben
Und nicht vorm Facebook sitzen bleiben!


Wo schlafen die Krähen im Winter?

 

Wo schlafen die Krähen im Winter
Im Weinberg im weißen Schnee
In den dunklen Bäumen dahinter
Du siehst sie nicht, sie träumen
Von goldenem Weizen und Klee

Wo schlafen die Füchse im Winter
Sie schlafen im schwarzen Wald
Frühling, wann endlich beginnt der
Aus ihrem nasskalten Fuchsbau
Holt Kitzelsonne sie bald

Wo schlafen die Kinder im Winter
Die einen im warmen Bett
Die anderen schlafen vor Zäunen
Unter dünnen Zeltplanen
Auf Inseln oder auf dem Meeresgrund

Wo schlafen die Krähen im Winter
Im Weinberg im weißen Schnee
In den dunklen Bäumen dahinter
Du siehst sie nicht, sie träumen
Von goldenem Weizen und Klee


Die aktuellen Regierungsparteien erhielten auf Grund ihrer üppig-falschen Wahlpropaganda eine Stimmenmehrheit, die ihnen die Bildung der dztg. skandalösen Regierung ermöglichte. Nachstehende, zu ihrer bisherigen Politik passende ungabaliermäßige Version der österreichischen "Nationalhymne" wäre wohl derzeit passender, aber kaum mehrheitsfähig:


Land der Burschen und der Pülcher
Burschenschafterliederbücher
Kellernazis blau und bleich
Land der Sümpfe, saurer Wiesen
Schwarzer, brauner und türkisen
Land der Reichen, Österreich
Durch die Armen Österreichs

Land der Checker und der Tschicker
hetzerischer facebook-Klicker
Onkologisch zukunftsreich
Mindcontroller, Raucher, Zecher
Übervoller Aschenbecher
Österreich, du Raucherreich
Autoaffines Friedhofsreich

Land der geisteslosen Leere
Generaler Sekretäre
Gut für den Geheimdienststreich
Land der Ducker und der Spießer
Feiger Balkanroutenschließer
Schweige-und Witzekanzlerreich
Schönsprechkurzweil voller Tücken
Rückgrat- und Gesetzeslücken
Vielverlachtes Österreich
Vielgeprüftes Österreich


Kurz-Waldheim Marionettenlied

 

Ich grinse selbst wenn ich schau bös, wirk immer smart und nie nervös
Trag immer feine Sachen und meist ein Hutschpferdlachen
Mei Limousine, die ist steil, frisiert mit Brillantine geil
Wenn ich von Treff zu Treffen eil, ich sag euch, ich lass`s krachen
Bin dabei nett, höflich, adrett, ein Kanzler wie man ihn gern hätt
Als Schwiegersohn, im Ehebett und lauter solche Sachen…

Geilomobil, der Abweg ist das Ziel, wir halten Spur auf die Bubi Diktatur
Mahrer, Blümel, Gudenus - wer Gas gibt der geht nicht zu Fuß,
Zur Not auch mit dem Nazilurch, Aug, Nase zu, da muss man durch
Zum Wohl der Schickeria: Europa mia san mia!

Ich bin zwar noch ein Bubi, mach gern Schubi-dubi mit der Hautevolee
Bin eigentlich noch selbst ein Kind und wenn ich diese Kinder seh,
die hinterm Zaun erfroren sind, oder im Meer ertrunken sind, sag ich mir leis: oh je
Ach, wenn ich bloß nicht hätte, ich nette Marionette,
Ich armer Teufelsbraten, in was für Missetaten bin ich da reingeraten
Schüssel sag was ich machen soll, ich fühl mich manchmal gar nicht toll
Ich bin ja selber noch so jung, brauch Liebe und Bewunderung, doch
Wenn ich mich noch so einschleim, bald nennt man mich Kurz Waldheim
Aber, was solls?

Geilomobil, der Abweg ist das Ziel, wir halten Spur auf die Bubi Diktatur
Mahrer, Blümel, Gudenus - wer Gas gibt der kommt schnell zum Schuss,
Zur Not auch mit dem Nazilurch, Aug, Nase zu, da muss man durch
Zum Wohl der Schickeria: Europa mia san mia!



16. Dezember 2017

Ich, das Volk, denke nach
über Stolpersteine, Bollwerke, bessere Perspektiven

 

Gestatten, dass ich nicht mitheule
Hoch schwinge Wut- und Nazikeule
Weil sich da rechte Recken recken
Rauskommen aus den rechten Ecken
Und sagen ich will dich regieren
Soll ich die Contenence verlieren?

Das wär ein echter Clausewitz-Witz
Ein „protestatio-praecox-Abspritz“
Würd ich schon Zeter und Mordio schreien
Der inneren Angst die Stimme leihen
Eh noch recht Unrechtes passiert
Wer die Geduld verliert, verliert!

Nachdenken, alle Kräfte bündeln
Nicht mit dem letzten Zündholz zündeln
Eher das eigene Feuer nähren
Drumrum Zusammenhalt vermehren
Die eigenen Fehler analysieren
Nicht gegen Popanze marschieren

Wenn sich die Niedertracht verbündet
Das Volk belügt, Wahrheit verkündet
Freiheit verspricht und Wohlstand auch
Gesundheit durch Zigarettenrauch
Durch Knebelungen Sicherheit
Durch Hass und Hetze Friedlichkeit
Flüstern von selbst bald alle Spatzen
Die Basti-Blase wird zerplatzen

An Stichel-Strachel-Stolpersteinen
An Futtertroges schönem Scheinen
An Arroganz, Gier, Machtallüren
Die allesamt die Zwietracht schüren
Nur ja das Pulver nicht verschießen
Eh noch die Schweinereien sprießen

Dem Geist der Lagerstraße vertrauen
Der Demokratie feste Bollwerke bauen
Sie beleben und erneuern mit Fantasie
Mit Offenheit und Kooperations-Esprit
Nicht kryptisch elitäre Parolen stammeln
Aufklären, zuhören, die Menschen sammeln
Bestellen den bunten, eigenen Garten
Dort zupacken wo sie es nicht erwarten

Dann zupacken wenn sie es nicht erwarten
Perspektiven entwickeln und kommunizieren
Sich selbstkritisch vorsichtig vorwärts bewegen
Verteidigung ist dem Angriff stets überlegen
Nicht leichtsinnig in Hinterhalte gehen
Manchmal auch lächelnd widerstehen

Stark sind die Rechten und Rechtsextremen
Durch Uneinigkeit und Schwäche der allzubequemen
Sogenannten Linken, die sich selbstgerecht streiten
Statt wirksame Allianzen vorzubereiten
P.S.
Und trotz alledem kann es jeden Donnerstag nicht schaden
unseren Groll friedlich am Ballhausplatz abzuladen!

UND JETZT?

Na ja und jetzt nach Ibiza und Strache-Gate
geht wählen, noch ist`s nicht zu spät!
jetzt gilt`s gegen den türkis-blauen Filz
für Kompetenz und Kontrolle, wählt Peter....

9.6.19

willi stelzhammer – laut gedacht : mein vater deserteur

willi stelzhammer – laut gedacht : mein vater deserteur: kommerzialisierter, meist sinnentleerter vatertag ist.  meinem vater willi stelzhammer, der 1982 im Alter von nur 56 jahren, nach einer...

mein vater deserteur

kommerzialisierter, meist sinnentleerter vatertag ist. 

 

meinem vater willi stelzhammer, der 1982 im Alter von nur 56 jahren, nach einer fehlgeschlagenen herzklappentransplantation verstorben ist, widme ich heute folgenden textauszug aus meinem theaterstück "hamlet 85", das wir mit unserer theatergruppe "comedia mundi" der europäischen kooperative longo mai bei den alternativen festwochen in wien, in einem zelt auf dem platz an dem heute das hrdlicka denkmal gegen krieg und faschismus steht, 1985, drei jahre nach seinem tod, uraufgeführt hatten. der text, in ich-form, auf wienerisch verfasst, beschreibt ihn in jungen jahren, in der dramatischen zeit des zweiten weltkriegs, wie so viele zwangseingezogen mit 16 zur Marine bis zu seiner desertion und ist zusammengesetzt aus erinnerungen, die er mir überlieferte. es ist der der versuch ein stück weit zu vermitteln wie er war: bescheiden, tolerant, nicht heldenhaft, aber mutig. ich verdanke ihm und meiner mutter so viel. der kontakt zu ihm ist auch nach seinem tod nie abgebrochen. im gegenteil, er wird, je älter ich werde, immer intensiver und differenzierter. vater, ich liebe dich und trage dich in mir.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

der freischwimmer

Ich hab erst gar nicht begriffen, was das ist - Krieg.

Das hab ich erst so richtig kapiert, als ich auf dem Minensuchboot war, oben in der Nordsee. Natürlich bin ich am Anfang dabeigewesen. Da war ja auch etwas los bei der Hitlerjugend. Mei Vater war Sozialdemokrat, aber eigentlich net sehr politisch. Er hat mir zwar gsagt: geh net hin zu denen, des san Nazis, und mei Mutter war auch dagegen, aber sie habn mi halt gehn lassn. Und da warn ja a klasse Haberer. Naja, mitn Schliff und mitn Drill war da nix bei uns, mir habn in unserer Gruppen gmacht, was mir wolln habn. und des war schon klass. Mir habn Sport gmacht. Zu sowas hast ja vorher nie des Geld ghabt, oder die Gelegenheit. Na und i war natürlich a Patzn Spurtler, Radlfahrn, Leichtathletik, Turnen, Eishockey. Da bin i irgendso a "Unterscharführer" wurn.

Mei Freund aus Margareten, der is dann nachher gfalln. Glei als aner der ersten bei der SS, wias in Frankreich einmarschiert san. Des war a klasser Kerl, aber halt fanatisch.
Und dann bin i nach Belgien kumman, zur Grundausbildung, da war i 17 Jahr alt. Da bin i zum ersten Mal von der Widerstandsbewegung kontaktiert wurn, in an Wirtshaus. De Wirtin war a freindliche Frau. Da habns ma angeboten zu desertieren. Aber des war mir zu unsicher und dann wollt i scho no auffe zur Nordsee, zur Marineausbildung. I hab immer gern des Meer ghabt.

Obermaat Fick

Da oman in Dänemark war i in meiner Einheit aner der wenigen Oesterreicher, „Stenz“ habns zu mir gsagt, die Piefkineserer. Durt hab i den Fähnrichkurs gmacht, war aner der besten. Da war i ganz stolz. Aber des war no alles nix. Bis i aussekommen bin an de Front, auf an umbauten Walfänger. Na dann hab i bald gsehgn, was des is, der Kriag. Der Kapitän hat mi ganz guat leidn kennan, i war der jüngste an Bord, aber der Obermaat, des war a Gfrast. Obermaat Fick hat er ghassn - ja Fick - genauso. Also des war a Arschloch, a richtiger Saupreiss.
Der hat uns schikaniert.

Glei am Anfang, kann i mi erinnern, hab i amoil unten in der Offiziersmess Nudln serviert. Hat er mi net angschnauzt als wia, wollt, dass i des Deck schrubb. Da hat er mi no gschimpft. Na da hab i ma dacht - wannst da des gfalln lasst, is aus, dann machn de mit dir was wolln. Der war viel grösser wia i, aber i hab eahm de Schüssel mit de Nudln aufn Schädel ghaut, aufgsetzt, quasi. Na, hab i a paar Tag Arrest ghabt und zwaa Wochn Ausgangssperre.
Aber a Ruah war von da an.

Na und dann habn ma in de Hosn gschissn. Wia de ersten Angriffe warn, draussn, wia de russischen Flieger aus der Sunn aussegstessn san, da hast di nur mehr verkräuln kenna, wosd grad drunterkumma bist. Da san richtige Wälder auf uns zuakumman, gaunze Alleen, des warn die Garbn von de Flugzeug, de habn Sperrfeuer gschossn.
Dann bin i ziemlich bald amoil verwundet wurn. Hab an Splitter in Hintern kriagt, hab zwaa Monat net sitzn kennan. Aber des war gar nix, wannst de andern gsehgn hats. Bei jedem Angriff habn a paar gfehlt. Wia de ausgschaut habn. Da hast grad vurher no mit an gredt, des war a liaber Kerl, und jetzt liegt der da und de Därm kumman eahm ausse und er lebt no und schreit und schaut di an.
Da hab i gwusst, was des is, der Kriag.


DAS NARRENGRAB

Wenn die Narren wieder lachen
Und die Toten Witze machen
Und auf den Gräbern feiert man und tanzt
Sind die Mörder und die Opfer Liebende im grünen Wein
Der Erhängte in dem Apfelbaum sammelt die Aepfel ein
Wenn die Krüppel wieder gehen
Und die Blinden wieder sehen
Hört man die ganze Welt wie Stumme schrein

Schau, da geht er ja, der Alte
Dessen Bild ich in mir aufbehalte
Die normalen Leute weichen vor ihm aus
Dabei konnte er so gut auf Händen gehen, zaubern und
Wusste mehr als manch Minister, war ein Vogel Vagabund
Nannten sie ihn Idioten
Steckten lebend ihn zu Toten
Von ihm bleibt nur mehr ein mag'rer Strassenhund

Wenn die Himmel abends brennen
Wenn wir ins Verderben rennen
Denk ich immer an die, die verschwunden sind
Die Verlachten, die Vorstossnen, Namenlosen, Hoffnungslosen
Die begeistert ausgezogen sind, das Alte umzustossen
Grundstein sind sie für das Neue
Perlen warn sie vor die Säue
Ich pflück ihrem Andenken ein Büschel Rosen

Und dann san ma versenkt wurn.

Aber da wars z'spät. A jedesmal habn ma a Angst ghabt. Oder wanns im Nebel mit de Schnellboot daherkumman san und ham de Handgranaten an Bord gschmissn. Da hat uns der Alte einteilt mir sollns zruckschmeissn. Na, mir warn ja net teppert, mir habn uns hinter de Panzerungen verschanzt. Und dann san ma versenkt wurn. Vier Stund san ma im eisigen Wasser triebn, bis uns gfundn habn. Nur sechse von unserer Besatzung habn überlebt. Der Alte hat a überlebt. I war mit drei mit de Schwimmwesten zsammghängt. Wias uns aussezaht habn, war der neben mir tot. I hab glaubt, der hat gschlafn, aber er is ausbliat, den habns in Unterschenkel abgschossn.

Des miassat ma alles erzähln vur de Jungen, de heut wieder vom Kriag redn und de bei de Neonazis dabeisan und net wissn, wovons redn. Wia des is, wannst im Lazarett liegst, selber hast net viel. Aber da liegn überall de Schwerverletzten und de Sterbenden. Kopfschuss, Bauchschuss, Fiass san weg, Händ san weg. Und de fantasiern und schrein. I traam heit oft no davon. Des kannst net vergessn. 

Da fragt mi aner obn von der Pritschn: Heast Kamerad, kannst ma net an Tee zum Trinkn gebn? Und i frag mi: Was hat'n der? Und da siech i, dass mir der seine zwaa Handstummeln entgegenstreckt: Kamerad, kannst mir zum Trinkn gebn?
Waasst, wia da do is?

Federn habn ma ghabt, Federn, a jedesmal wann Fliegeralarm war. Ab und zu hab i Wach ghabt. Heast, da kummt amoil aner mitten im Fliegeralarm quer über de Reeling.

I halt eahms Gwehr vur.
No schiessen, isch Freind!

A Kriegsgefangener, a Franzos aus Marseille, a Taxichauffeur aus der Resistance. Aber der war gschwind, a Akrobat. Kummt a Unteroffizier vorbei - wusch - weg war der. von der Bildfläche verschwundn, hat an Klimmzug gmacht und is oman ghängt an der Eisendecken, unter aner Traversen. Der hat mi oft besucht. Immer wenn Fliegeralarm war, da is er aus dem Kriegsgefangenenlager ausse auf de Kai und hat umanandertanzt, während de Bomben gfalln san. Da war er allanich, war ja niemand so verruckt, da draussn z'sei. Der ist herumtanzt, hat mit de Händ umanandergfuchtlt und hat zu de russischen oder englischen Flugzeug auffegschrian: Durthin werfts a paar Bomben und durthin: Faschist kaputt! Amoil is des Admiralsschiff explodiert, des war als Spitalsschiff tarnt, aber de Kriegsgefangenen habn des natürlich gwusst. Am nächstn Tag war scho mei Franzos da: Deitsch kaputt! und hat si ans grinst.
Den tät i gern no amoil treffn.

Na und dann san ma amoil abghaut

Na und de letztn Jahr hab i scho immer nach aner Möglichkeit gsuacht, zum Abhaun. Aber des war net afoch. Mit an Haberer habn ma in Öltiachln a paar scheene Pistoln eigwicklt, de ma am  Schwarzmarkt eighandlt habn, de habn ma an an Schniarl im Wasser versenkt und a paar Monat lang so mitgschleppt. Dass ma was habn, für alle Fälle.

Des war schon gengan Schluss dann. Da wolltns uns auf Himmelfahrtskommando schickn. Des kannst da net vurstelln, da habn ma amoil Ausgang ghabt, de SS war scho im Rückzug, da war auf der Hafenmole a Latern nach der andern. Deutsche Soldaten. Aufghängt. In Uniform. Alle habns a Schild umbundn ghabt: Wegen Desertion erschossen - Feiges Schwein. Der ganze Kai war voll.

Na und dann san ma amoil abghaut, mit der Fähre umme nach Kopenhagen. Zum Glück san ma net kontrolliert wurn. Und durt habn uns de Amaga-Partisanen aufgnummen, de habn si so gnannt nach an Stadtteil von Kopenhagen. Durt war i in aner Garage unterirdisch unterbracht. An Aktionen habn ma net direkt teilgnommen, aber in der Ausbildung, Waffenkunde und so habn ma uns nützlich gmacht. Na und durt bin i a mit Deutsche und Oesterreicher zsammkummen, die scho früher politisch warn im antifaschistischen Kampf. Sozialisten, Kommunisten, klasse Typen.

Na, Held war i kaaner. Aber wieviele warn so wia i? Fast no Kinder, san ahnungslos da eine-gschlittert. Was i net verstehn kann, is, wia manche heut no immer nix dazuaglernt habn und no immer so bled daherredn. De Gfraster. Und wannst da des genau anschaust, dann fangt des heut ja scho wieder an. Schau das an, de Piefkineserer, den Strauss und den Kohl, und a bei uns den Frischenschlager und den Haider. Uns habns um unser Lebn bracht. Aber bitter bin i net.

Wann des nur endlich amoil aufhören tät.


ZUSAMMEN

Gestern saßen sie zusammen
Und sie fluchten und sie stritten
Und sie suchten und sie litten
Gestern saßen sie zusammen

Teilten in dem Hinterzimmer
Bitterkeit und Hoffnungsschimmer
Waren Freunde und Genossen
Haben Trän und Blut vergossen

Gestern saßen sie zusammen
Im KZ und im Gefängnis
In der Nacht und in Bedrängnis
Saßen sie und machten Pläne

Für die Zeit, die wir ersehnen
Ihre Meinung war verschieden
Und ihr Blut kam leicht ins Sieden
Doch sie saßen noch zusammen

Heute

Ihre Lider sind geschlossen
Jeder sitzt in seiner Ecke
Alter Lieder Kampfgeist, wecke
Wohlsstandsschlafende Genossen

Dass sie fluchen, dass sie streiten
Ueber Grenzen der Parteien
Wieder wie in alten Zeiten
Kämpferisch und einig seien

29.5.19

Gesunde Politik

Politik kann Ihre Stimmung und Gesundheit gefährden oder verbessern. Je nachdem.

Seit der Ablöse Kickls und der FPÖ Minister war ich schon erleichtert. Nun, seit dem erfolgreichen Misstrauensantrag von Frau Pamela Rendi-Wagner gegen die Regierung, geht's mir wirklich gut und ich fühle mich ge- und erlöst. Damit das auch nach der Wahl im Herbst so bleibt, braucht es jetzt eine intelligente Allianz der Oppositionsparteien für eine neue, fortschrittliche Regierungsmehrheit

Der Vergleich macht sicher


ER, aus dem Uraltparteizylinder der "Volkspartei" gezaubert und vom Versagerkanzler Schwarz-Blau 2 "hochgeschüsselt", von ja sagenden Paladinen und Hofschranzen umwedelt, autokratisch selbstverliebt, eine ideale Projektionsfläche für alle, die selbst gerne so höflich und gutaussehend, weltfremd, kalt und menschenfern erfolgreich wären wie ein männliches Heidi Klum- Model-Testimonial.

Sie, eine kompetente, authentische, nicht fehlerfreie, aber mutige Frau an der Spitze einer traditionsreichen Partei, die einmal eine hoffnungsvolle Bewegung für Emanzipation, soziale Gerechtigkeit und Fortschritt war und, bei entsprechender Intelligenz und Engagement, mit ihr als Parteiobfrau und der Zivilgesellschaft, in vielfältiger Einigkeit, wieder werden könnte.

Herr Kurz: Studienabbrecher. Kalter Machttrieb, eines politisch vorzeitig vergreisten jungen Mannes mit Hang zu autokratischer Selbsterhöhung, Befehlsausgaben, Mind-Control, verantwortungslose, brandgefährliche, rechtsextreme Partnerschaften, steifen Floskeln, Lügen, eine Politik der Spaltung, der hinterhältigen Belastung der Schwächsten zum Nutzen der Stärksten und Reichsten, mittels Blendung und Wählertäuschung im Dienst von Eigennutz. Platte Ellenbogenideologie, ohne Antworten auf die realen Probleme unserer Zeit, (Umweltkrise, Arbeitslosigkeit, globale, systemische Finanz- und Wirtschaftskrise, Kriege, Flucht, Migration und soziale Sicherheit), skrupellos Ressentiments gegen Hilfs- und Asylsuchende weckend und politisch ausschlachtend, unmenschlich rückwärtsgewandt und soziale Unruhe stiftend, schleichendes Gift und Desaster für die Demokratie, die soziale Kohäsion rücksichtslos zerstörend, im Regierungsbett mit Rechtsradikalen herumkugelnd und das alles mit der schönen Farbe Türkis übertünchend.

Frau Rendi-Wagner, Bundesministerin für Gesundheit und Frauen, Ärztin, der Gesundheit und dem Gemeinwohl aller Menschen verpflichtet, aufgeregt unaufgeregt authentisch, hinterhältige Querschüsse, auch aus den eigenen Reihen, wegsteckend, freundlich, besonnen, klar und sachlich argumentierend, um demokratische Diskussionsprozesse und Dialog bemüht, erste Obfrau in der Geschichte der Sozialdemokratie. Sie war Sektionschefin im Gesundheitsministerium, als Epidemologin der Wahrung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Bevölkerung verpflichtet. 

Für eine demokratische Allianz

(Umweltschutz, Menschenrechte, soziale Sicherheit und Zusammenhalt)

Die Opposition sollte sich, unter Beibehaltung ihrer Partikularitäten und inhaltlichen Differenzierungen im respektvollen, ständigen Dialog, auf eine einfache gemeinsame, evidenzbasierte politische Programmatik einigen und sich in einer möglichst breiten und effektiven Wahlbewegung in einer dynamischen, demokratischen Allianz eindeutig hinter und neben Pamela Rendi-Wagner als Kanzlerkandidatin stellen. Das ist unser aller Chance auf eine umweltbewahrende, sozial und menschlich gerechte, innovative, pluralistische, demokratische Mehrheit in der Republik. Das sollten auch die eitlen, patriarchalen Starrköpfe in ihrer Partei endlich verstehen. Machen wir sie gemeinsam von der Epidemologin zur „Epi“dämon“ologin“ der Republik, um die unseligen Dämonen der Vergangenheit und ihre gegenwärtigen Repräsentanten nachhaltig von der Regierungsbank zu verbannen und mit der Mobilisierung einer neuen „Van der Bellen-Mehrheit“ vor dem Hintergrund einer Europawahl mit gesteigerter WählerInnenbeteiligung und einer sich abzeichnenden, notwendigen fortschrittlichen, jungen, grünen Dynamik ein lebenswertes 21. Jahrhundert für eine Gesundung der Umwelt, sozialen Ausgleich und Zusammenhalt, also für stabile, lebendige Demokratie auch in Österreich mitzugestalten

10.3.19

Toni Spira

Am Tag nach dem Frauentag ist sie gegangen. Was für eine Frau! Ein Mensch in dieser Zeit der Unmenschlichkeit. Eine Rarität.
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Sie hat die Menschen liebevoll in ihre Nacktheit gekleidet, mit wissendem Augenzwinkern und Ironie, aber immer würdevoll und hat uns so durch sie den Spiegel vorgehalten, in dem wir, durchaus voyeuristisch, unsere eigenen kleinen Schwächen, Ticks und Sorgen, unsere banale Blöße, aber jedenfalls auch immer unsere uns zu eigene, wenn auch oft verschüttete menschliche Größe, in all ihrer Bedürftigkeit, erkennen konnten.

Spira, die Tochter des Antifaschisten und Spanienkämpfers, atheistischen Juden und enttäuschten Kommunisten, Herausgeber des Wiener Tagebuchs, Leopold Spira, hatte eine nicht geringe familiäre, geschichtliche Last geerbt, aber dieses Erbe auf ganz eigene, unverwechselbare und witzig-leichtfüßige Art angenommen und getragen. Sie stand auf ihren eigenen Füßen, unaufgeregt und selbstkritisch, immer auf der richtigen Seite. Ganz nahe am Menschen, dem sie keine Ideologien überstülpen wollte, dem sie auch nicht aufs Maul schaute und ihm vor allem nie nach dem Maul redete, sondern dem sie ganz einfach das Wort gab, dem sie zuhörte, präzise Fragen stellte und uns zugleich dabei zusehen, zuhören und so vieles lernen ließ.

Das war mehr als gelungener Journalismus, das war oft wort- und bildgewordene Satire und Poesie, die das Leben mit trockenem Humor und Zärtlichkeit für Partner- und Liebessuchende seltsam verschönte. Oft auch nachhaltig und geglückt, wie uns manche, durch sie in einem gemeinsamen Leben Zusammengekommene, nachträglich berichteten.

Spira ging in der Nacht nach dem Frauentag. Ich habe das Gefühl für sie war jeder Tag Frauentag.Menschentag. Sie hatte wenig am Hut mit Horden- und Herdenreflexen, sie war eine eigenständige und eigenwillige, mutige Frau, die sich gegen viele Widerstände, auf nonkomformistische, floskellose Weise durchzusetzen wusste. Ihr Abgang ist, wie bis zuletzt ihr Leben, ein unüberhörbarer Protest gegen autoritäre, hetzerische Politik und den Gang der Welt in Ungerechtigkeit, soziale Kälte und Unmenschlichkeit.

Jetzt wird sie von allen umarmt, wie das halt so ist mit den Unbequemen und Kritischen hier in Österreich, wenn man erst einmal gestorben ist. Da erklingen die oberflachlichen Betroffenheitstrompeten, da ertönen scheinheilige Nachrufe vom feigen, knieweichen ORF Establishment und dem regierenden, rassistischen bis antisemitischen Lumpenpack der niederträchtigen, politischen Unkultur. Aber sie können die Erinnerung an Toni nicht auslöschen und wegspülen mit ihren Krokodilstränen.

Toni Spira ist unverrückbarer Teil des anderen, antifaschistischen, pluralistischen und weltoffenen Österreichs und sie wird ins Langzeitgedächtnis der Anständigen in diesem Land, als Lichtpunkt eingeschrieben bleiben und mit uns auf den Straßen tanzen, wenn Alltag, Liebe und Luft in Österreich wieder frei sein werden.