1.6.14

Vier Gedichte

31. Mai 2014

Auf dem Weg zu Irene
in der Schnellbahn

Leben liegt da, zum ergreifen
Sternenstaubblüten sind wir
Die sich entfalten und reifen
Und sich schließlich im Leben verlieren
Und doch, um unsere Form zu behalten
Und sie ständig aufs Neue zu ändern
Und nicht verlöschend zu erkalten
Sind wir bestrebt und belebt unentwegt
Solange das Herz schlägt
Und so suchen die Teile sich stets zu enträndern
Und im aufgehen zu bleiben
Doch Teile des Ganzen
Und die Differenz zu vergessen
Im Tanzen von stetig sich erneuernden
Wiederkehrenden Tänzen

Version 2

Leben liegt da, zum ergreifen
Sternenstaubblüten sind wir
Die sich entfalten und reifen
Und sich im Leben verlieren
Um unsere Form zu behalten
Ständig aufs neue zu ändern
Nicht erlöschend erkalten
Bestrebt belebt unentwegt
Solange das Herz schlägt
Suchen Teile sich zu enträndern
Im einander aufgehen zu bleiben
Teile des Ganzen
Die Differenz zu vergessen
Im Tanzen
Von sich wiederholenden Tänzen


Drei Gedichte, im Hof von Irenes Haus

Wir bleiben Kind
Nachklang der Predigt von Papst Franziskus in Bethlehem

Wir bleiben Kind
In wachsenden Ruinen
Im Schutt von tausend eingestürzten Welten
Wir bleiben Kind
Im Dröhnen der Maschinen
Auch in den Wüsten, unter löchrigen Zelten
Wir bleiben Kind
Noch unter mörderischen Waffen
Die uns blutrünstige, geldgierige Affen
Aufzwingen, mit dem Ziel das Leben und
Die naive Freude an ihm abzuschaffen
Wir bleiben Kind
Im Folterbett der Qualen, im Disneyland
Von Hinterhofbordellen in deren Betten
Sich die „Freier“ aalen, die sich zum Überflussgenuss
Ein Kind bestellen
Wir bleiben Kind
Auch wenn wir rasch vergreisen
Schutzwallumgeben sozialglobal vereisen
Und treten wir mit Füßen noch die letzten menschlichen Werte
Irgendwo, tief in uns lebt noch als Kind
Das Unversehrte

Befreiender Regen
für Cisl´s und Mortens Neugeborenes, Aylena,

Befreiender Regen
Befreiend wie Weinen
Du fällst auf die Blumen
Du fällst auf das Gras
Überschüttest die Erde
Mit deinem Segen
Bringst die Steine dazu
Sich zu bewegen
Füllst das leere Glas

Befreiender Regen
Musik fallender Tropfen
Von Sonne befruchtete
Perlen des Seins
Die ans Tor alles
Lebendigen klopfen
Und hören die Antwort
Willkommen, herein!

Im ewigen Kreislauf
Des Wiedergebärens
Des Dürstens, des Trinkens
Des stillen Gedeihens
Als Gegenstück alles
Verharrenden, Schweren
Regen, vorläufiges
Sinnbild des Leihens


In freier Mundart
Für Irene, dem Stelzhamer Franzl ogschaut

Mir geht’s wia in Weda
Amoil sunnig, amoil triab
Des kennt doch a jeda
D´Fraun – amoil grantig, amoil liab

Oba so dicht beinaunda
Des is ollerhaund
So rauben uns Maunda
D`Weibsleut in Verstaund

Weul si niemaund mea auskennt
Wos is hint, wos is vuan
Is so mauncha scho weggrennt
Wos soillt ea sunst tuan?

Oba mauncha is a bliebn
A waunns sunnig woa und triab
Und hot a Gedicht gschriebn
I hob di trotzdem liab


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