26.6.14

Equinox, Prag 2014



19. Juni 2014

Immer wieder auf der Karlsbrücke

Jaroslav Seifert, mit mir auf der Karlsbrücke, im Touristenstrom
Nichts und alles hat sich geändert. Die Moldau ist trübe geworden
Die „Zigeuner“- melodien klingen wie früher. Die grünen Blätter
Und der Schwan suchen sich eine neue Liebe, deren Hintergrund
Sie darstellen können. Der Hradschin ist noch nicht zerstört
Er steht noch da, schwarz, aus Stein, für neue Projektionen

Und auch die Federn, weiß, im grünen Fluss, sind echt
Frisch, golden glänzen auf den renovierten Häusern und Kirchen
Kronen, Wappen, Ornamente. Havel, Demokratie, Freiheit
Sind noch nicht entschwunden, sondern im Schutz des Pflasters
Dieser Karlsbrücke, verlorene Talismännerfrauen. Wer hebt sie auf
Wie ein Dieb und hält sie nicht in die Sonne, auf dass sie funkeln wie die
Kleinen Wellenspitzen, die sich als Muster auf die Moldau legen
Und wie die Dächer, die unter der Burg im Nachmittag aufblitzen
Wie Geschmeide?

Weg sind sie alle, die Touristen, menschenleer ist nun die Brücke
Und nur du stehst unterm Kandelaber und versunken, malst Striche
In ein Buch das keine Seiten hat; und ich, wie du, verlaufe nun meinen Tag
Und denke an Lieben hinter Fenstern, die aus den Wolken sich öffnen
Auf ein tränenreiches Blau.

Ich weiß nicht, ob mir noch die Zeit verbleibt es ganz zu öffnen
Ehe Jaroslav sein Gedicht zu Ende schreibt


Summer Equinox Impression

What a strange summer evening in Prague
In my 62 year, when it is the 21.June 014
and the sky above us, slowly dissappears.
In the ongoing 21st Century, in a world
of complete dislocation, I am sitting in
my ancients land, outside of the lignes
of power, in a no mens land of uncertitude
writing poems.



22. Juni 2014

A new days crown

Oh, to awake is really pretty good
To feel, that every thing you are, is still alive
Just on the right place and probably it would
Not disappear this day, but could survive

And more than that, and even if outside
So heavy clouds are covering the town
With tonnes of grey, the sky is always wide
To Prague and us, Sadness is not allowed

We are still here and not yet down
A new days light is flooding rooms and souls
I take this window-passing day and proud
I Put him on my head, as golden crown

And anything I felt, these last three days
The midnight-walk on Karls Bridge
The Moldaws Song, awaking memories
Of “yester-ways”, forgotten destinies

Moments and faces, joung and old, new friends
rebirthed to life in waves of space and time
In which awaking now, I jump and dive
Again, and for an other time -  and rhime

I take this morning-crown and put it in your hands

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