9.5.06

Im Mai

Was für ein Mai.
Gelassenheit
und blaue Flöckchen
zeitloser Zeit,
aus Sonne, Lächeln, Heiterkeit,
in linden Tupfen, weit gestreut.
Unkenntlich das Jahr,
vergessen die Kälte,
dass Winter war.
Es wehen die Zelte.

Ein Nachmittagsschlendern
in Paradiesen.
Der Tod hält sich still
in den Schatten verborgen.
Ich mach was ich will,
ich hab keine Sorgen
Mutter ist da, ich fühl mich geborgen.

Der Friede ist echt, der die Strassen füllt
Ein Stimmengewirr in vielen Sprachen.
Entblößte Junge. Das Menschengeschlecht
blüht unverhüllt und füllt sich die Lunge
mit Mai und Langsamkeit, und das Herz
mit Gänsehaut und Ewigkeit, mit Flieder,
Schleckeis auf der Zunge und Liebe und Lieder.
Selbstgerecht schreibe ich alles nieder

Im Mai, wenn Babys
aus den Büschen fallen,
im Hinterhof schlägern Nachtigallen
Und auch die Alten, mit energischem Schritt,
haschend nach einem Zipfelchen Glück, laufen mit,
raufen mit. Es riecht nach Würstelbuden
und nach Donaustrom,
nach Sommerferien und doppelt Lohn.
Die Politik liegt außen vor,
geht uns am Arsch vorbei.
Da sind wir auch alleine zwei,
im Mai.

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