7.7.18

12 Stunden? Es ist noch nicht zwölf!


Der Tag hat mehr als 24 Stunden, die Zeit ist bloß eine menschengemachte Illusion. Durch Jahrhunderte Versklavung, Leibeigenschaft, Lohnknechtschaft geschunden, haben wir sie verinnerlicht, uns mit der Zeit selbst Hände, Herzen und Hirne gebunden, leben jetzt entfremdet, in Städten gestrandet, unsouverän, der Gesellschaft und der Umwelt entbunden, an Supermärkte gekettet, in Kaninchenställe gebettet, unfrei, voll physisch-seelischer Wunden.

Den Göttern Geld, Smartphone, Internet, Digitalisierung, Automation, ungebremster Mobilität, deregulierter Wirtschaft, windiger Finanzspekulationen, ungebremsten Wachstums durch potenzierter Produktion vieler unnötiger Güter zur Erhöhung des BIP und der Gewinne Weniger, ausgeliefert, arbeiten wir täglich fleißig an unserem eigenen Untergang; an der Vermehrung von schädlichen Waren, Giftstoffen, Plastik, Waffen etc., vermehren mit jeder Stunde Arbeit unweigerlich, weil in ihren Strukturen selbst festgeschrieben; Ungleichheit und Ungerechtigkeit, spalten und splittern uns auf, den anderen und uns selbst entfremdet; und wir arbeiten, ob wir es wollen oder nicht, an der ständigen Verfestigung eines grundfalschen Systems, das uns alle, willkürlich und nach dem Zufall der Geburt, in „Wertvolle“ und „Wertlose“ einteilt, Ausgrenzung, Rassismus, Hass unter den Menschen fördert, Zwietracht säät, Politik zur machtlosen Marionette der Besitzenden degradiert, von Ausplünderung, Raubbau, Zerstörung und Krieg lebt und folgerichtig unseren Planeten an den Abgrund führen muss, wenn wir nicht, auf allen Ebenen unserer Existenz, radikal und so friedlich als möglich, einen grundlegenden Systemwechsel vollziehen.

Denn wollen wir nicht, aus tiefster Seele, nicht leben um zu arbeiten, sondern arbeiten um frei und glücklich zu leben? Wir wollen doch nicht den Planeten und unsere Lebensgrundlagen zerstören, wir wollen doch nicht Mittäter oder Täter unterlassener Hilfeleistung, oder gar, mit oder ohne Uniform, tatsächlich Gesetzesbrecher, ja Mörder an Mitmenschen werden, im Namen von herrschaftserhaltenden Ideologien einer politischen und wirtschaftlichen „Elite“, die auf allen Ebenen versagt und nur mehr am kurzfristigen Erhalt ihrer Vorherrschaft interessiert ist. Um das zu erreichen müssen wir uns gegen die Superreichen für eine neue Form von Arbeit und Leben erheben. Eines Lebens der Bescheidenheit und des Teilens, der Kooperation anstelle von Konkurrenz, das den Zusammenhalt der menschlichen Gemeinschaft und die Qualität des Seins mehr würdigt als die Quantität des Habens, das mit dem Leben der anderen und der Natur respektvoll umgeht, ein Leben der sinnvollen Arbeit, der Freude und Muse, der Kreativität, der Fantasie und des freien Zusammenspiels aller anstrebt.

Sind wir nicht alle Kinder und wollen wir nicht alle spielen, bloß die Gärten sind verwüstet und die Bäume gefällt. Wir wollen baden im Meer, doch das Meer ist voll Plastik und Leichen von Menschen die fliehen vor einer grausamen, entmenschlichten Welt. Wir wollen atmen, aber die Luft ist giftig und sauer, wir wollen essen und trinken, aber die Erde ist vertrocknet und überdüngt, die Wälder abgeholzt; und wir können kaum mehr miteinander sprechen und ein Lied singen, weil wir ersticken an unserer zunehmend verrückten und gierigen Welt.

Der Tag hat mehr als 24 Stunden die Zeit ist bloß eine menschengemachte Illusion. Durch Jahrhunderte Versklavung, Leibeigenschaft, Lohnknechtschaft geschunden, haben wir sie verinnerlicht, uns mit der Zeit selbst Hände, Herzen und Hirne gebunden, leben jetzt entfremdet, in Städten gestrandet, unsouverän, der Gesellschaft und der Umwelt entbunden, an Supermärkte gekettet, in Kaninchenställe gebettet, unfrei, voll physisch-seelischer Wunden. Doch es ist nicht zu spät. Es ist nie zu spät. Es ist noch nicht zwölf. Machen wir uns frei!

Keine Kommentare: