In der Krise
Auf jeden einzelnen von uns kommt
es jetzt an. Ich plädiere an die Menschen, die nicht von übergroßen Ängsten,
Unsicherheit, Gier, Konkurrenzneid etc. getrieben sind, die selbst
Opfer unmenschlicher Introjekte der Herrschaft und der Unterdrückung jeder
menschlichen Regung sind, sich in der zunehmenden systemischen Krise nicht verleiten zu lassen (und da nehme ich mich
nicht aus) mit unreflektierten Verbalradikalismen und Injurien zur Eskalation
der Spirale der Entmenschlichung, der Spaltung, des Auseinanderdividierens, der
Verhetzung beizutragen, sondern zu versuchen auch gegen eigene erste Wutmpulse Ruhe und
Vernunft zu bewahren und erst nach sorgfältiger Analyse der Probleme adäquat und
lösungsorientiert zu argumentieren und zu handeln.
Die Krise und ihre Gefahren, auch
die, die von Fremdenhass und Rechts- aber auch totalitären Linksextremismen
ausgehen, können nur eingedämmt werden wenn wir zusammenrücken und uns als
soziales, demokratisches Gewissen eines aus den Fugen geratenden, in radikaler Veränderung
befindlichen Gesellschaftsystems und seines Gemeinwesens verstehen, ungeachtet
der verschiedenen Ideologien, Religionen, materiellen Interessen und vor allem ungeachtet unserer kopflos agierenden Regierungs-Wirtschafts- und Medieneliten, die
ihre Vormachtstellung und ihre Privilegien von einer
bewussten, globalen Demokratiebewegung der Zivilgesellschaften bedroht fühlen und die alle ihnen zur Verfügung stehenden
Mittel (bewaffnete Formationen, Gesetzesverschärfungen, Desinformation, etc) gegen diese
vermeintliche Gefahr einzusetzen bereit sind; unter jedem erstbesten Vorwand
wie zum Beispiel Terrorismus gegen den "wir" Krieg führen müssen, um "unsere Werte" zu verteidigen, autoritär und diskussionslos, Veränderungs und Emanzipationsbewegungen
verunglimpfend, bedrohend und bekämpfend.
Dabei sind sie zu Unrecht
beunruhigt, denn auch sie würden von einem radikalen demokratischen Wandel, einer neu zu
definierenden Kultur des Teilens, des Reduzierens des Überflüssigen, des nachhaltigen Umgangs mit
den Weltressourcen und von einer friedlichen, demokratischen, sozial stabilen
Zukunft, einer neuen, den Herausforderungen und den verbleibenden Ressourcen
angepassten neuen, globalen sozialen lebendigen und kreativen gesellschaftlichen Kohäsion, profitieren.
Auch ihre Lebensqualität (weniger Stress, mehr Sicherheit und Anerkennung)
würde sich dadurch verbessern und wir sollten also alles andere als
sektiererisch, sondern wohl streithaft fantasievoll, aber grundsätzlich
dialogbereit und deeskalierend auf die Herausforderungen und Probleme der Krise (re)agieren, das heißt nicht rechthaberisch, sondern konstruktiv Vorschläge diskutieren, um breite Grundlagen des Einverständnisses, wie wir in Zukunft gemeinsam, bescheidener überleben und mitgestaltend arbeien und leben wollen, zu
schaffen und diese auch in Taten umsetzen.
Was ist zu tun? Wie wollen wir anders
leben:
- Wir sind in der Welt zu Hause. Wir alle sind WeltbürgerInnen. Die Nationalstaatlichkeit ist am Ende. Die Menschenrechte müssen überall gültig sein.
- Der Mensch ist ein soziales, auf Kooperation ausgelegtes Wesen. Jeder Mensch muss einen schöpferischen Beitrag für die Gesamtbevölkerung leisten. Die Gesellschaft garantiert durch das Solidarprinzip jedes Menschen Lebensgrundlagen in jeder Lebenslage.
- Überall muss eine Kultur des gerechten Teilens praktiziert werden. Teilen der Ressourcen, Teilen der Arbeit, Teilen des Wissens. Lebenslanges Lernen. Es muss ein von der Arbeit abgekoppeltes Mindesteinkommen für alle geben und begeisternde Anreize darüber hinaus tätig zu sein.
- Dezentrale, erneuerbare Energie, Sonne, Wind, Gezeiten... kennen keine Zäune und Grenzen.
- Entmachtung der Egotisten und Autokraten durch eine spielerische Kultur der Liebe des Dialogs und der Kooperation zu Problem- und Konfliktlösungen. Auflösung der Armeen, Verbot der Waffenerzeugung. Kein Krieg, schlimmstenfalls demokratische Polizeieinsätze zur Bewahrung der Menschenrechte, der Demokratie und des Friedens. Eine demokratisch gewählte Weltregierung.
7. Dezember 2015
Die
Welt gehört den Ungeborenen
Die goldene Sonne des Lebens
Anfang Dezember
Die goldenen, funkelnden Blätter
der Birke
Sind so viel mehr wert
Als tausend tote, glänzende
Goldstücke
Teilen wir den Goldschein der
Sonne
Und tragen wir den Geld-Schein zu
Grabe
Diese Welt gehört den Ungeborenen
auch
Nicht nur uns heiter
Verschwendenden
Und allen diesen finsteren,
unglücklichen
Gierigen Zerstörern und völlig
Danebenlebenden
Neben allem was uns das Leben
schwer und leicht
Und zum Spiel macht.
Die Allzumächtigen sollen uns
nicht
Die Freude am Leben nehmen
Mit ihren vergeuderischen
Druckwerken
Ihrem Plastikkram, ihren
faschistischen
Mühsam Öl pumpenden
Froschkönigherzen
Die Welt gehört den Ungeborenen
Und ist zart und zerbrechlich wie
ein Ei
Wie das Kind im Bauch
Dieser lieben türkischen Mutter
im Bus
Deren Gesicht unterm Kopftuch
gerade
Ein warmleuchtendes Lächeln
verzaubert
Im „Handyzwiegespräch“ mit ihrem
Liebsten.
Die Welt gehört eben nicht nur
uns
Heiter Verschwendenden, sondern
auch
Und vor allem den noch nicht Geborenen
Darum, unmenschliche Arschlöcher
Gebt Acht auf sie!
FRAUENSPEZIFISCHE
FLUCHTGRÜNDE
ANERKENNEN
FLUCHTGRÜNDE
ANERKENNEN
In der Kälte der Dezembernacht
Vier junge Frauen am Gürtel
Halten Wacht
Gegen die feisten Patriarchen
In ihren luftverpestenden
Blechschlitten
In der Vorweihnachtszeit
Machen sie nicht ihre Beine breit
Sondern halten Plakate hoch
Auf denen keine Weihnachtsschwanzkerzen
brennen
Sondern die Forderung:
Frauenspezifische Fluchtgründe
anerkennen!
8. Dezember 2015
Maria
Empfängnis
Ein altes Tier
Ein alter Baum
Das Leben auf der Flucht
Noch immer hier
In deinem Traum
Herzwurzelkraft
Verinnerlicht
In ausgedörrter Frucht
Nur wenig Saft
Nur wenig Licht
Am Rand der tiefen Schlucht
Sitz nicht allein
Sitze zu zweit
Dann ist dir weniger kalt
Nimm dir was kommt
Nimm deinen Teil
Sei immer jung und alt
SIMMERINGER GSTANZLN
In Simmering niesselts
im Gemeindebau
Dem Häupl vermisselts
Das Rot nun durch Blau
Mehr Stracheldrahtzaun
Hilft a nix dagegen
Im Gegenteil, dann stehst
No viel mehr im Regen
De Rotn müssen si
endlich bewegen
Und net zu de Hund
Ins Flohkistl legen
Und de Grünen
Bei allem Respekt, Frau Madam
De bringen mit Schönheit
Allan a nix z`samm
Ka Arbeit, Ka Geld
und nix g`scheites zum Wohnen
Kuriert man net nur
mit Fußgängerzonen
17. Dezember 2015
Weihnachtsfeeling
Sich verkriechen
Im Gebüsch, vor dem Regen
Unter den Dächern der blattlosen
Bäume im Winter, in den Höhlen
Sich verkriechen zwischen
Den Lumpen, im Reisig, im Stroh
Zwischen Zeitungen und Büchern
Sich zurückziehen aus der Kälte
Des Himmels
In die Wärme der Erde, der Grube
Hinunter zu den Wurzeln
Unserer Existenz
Auf der Flucht vor
Der tödlichen Kälte
Des Weltraums.
Sich verkriechen
Unter der Oberfläche
Der tödlichen Zeit
Der täglichen Gemeinheiten
Der beißenden Gleichgültigkeit
Sich in sein Herz verkriechen
Grieche sein
Im Abbruchhaus Welt
Und ein Feuer anzünden
Aus Krone und Österreich
Und sich an dieser Nützlichkeit
Freuen
Sich verkriechen
Ohne zu verbittern
Um auf den Frühling
Zu warten
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