2.5.14

Schreiben, lesen…

Das Leben schreibt sich, schraubt sich in uns ein und schreibt durch uns sich fort und kann nur schreibend sein. Das Leben schreibt sich permanent, auf Meerespiegeln, in den Himmel, auf Papier, auf Stein, auf Pergament, Pupillen, Fleisch und Seele, in den Wind und in den Sternenhimmel unseres Universums ein, das Leben schreibt sich nur solange wir sind, in allen Sprachen, allen Stilen, allen Formen, immer und immer neu, aus allen Richtungen, Natur, Kultur und überschreibt sich ständig selbst, als unser aller Kind und schreibt und übertreibt und überschreibt und löscht nie aus, es speichert nur, in allen Elementen, bis ins kleinste Kleine und schreibt und überschreibt und übertreibt, doch löscht nie aus und wir sind sein Papier, sind weiße Seiten, immernie, denn schon sind wir seit urdenklichen Zeiten beschrieben, überschrieben, unkenntlich oft uns, manchmal bis zur Kenntlichkeit im Augenblick der Fantasie, der selbst sich schreibt, so mannigfach, in alle wächsernen Felder, die doch fruchtbar sind, mit Griffeln, Federn, Krallen, Zähnen,  anderem Schreibgerät, das gar nicht wir alleine in unseren Händen halten, in unserem Geschlecht, in unseren Gedanken, Lächeln, Tränen. So schreibt das Leben uns und sich dahin und nur ein Teil davon klingt echt, es wird auch laut geschrieben in Getöne und Musik und unverständlichster Notierung, Mathematik gar und Religion, nur ein Teil davon ist uns kenntlich und beinahe verständlich und so beschrieben, überschrieben, schreiben wir uns selbst ein in das Buch, was sage ich, Buch, das Herzstück allen Seins und allen Werdens und dieses eine-alles schreibt in dem Moment aus mir und lässt mich Zeichen finden und Bedeutung und hat nicht Angst zu lösen sich in Rauch, der nimmer wieder kehrt. So schreibe ich, so schreibe du auch, sonst bist du nie gewesen und stets versuche alles was geschrieben wird zu lesen und zu verstehen. So schreibe, treibe, bleibe aufgeschrieben im großen Leben und im großen Lieben.



Rhetorische Quizfragen, nach dem 1. Mai und vor den Europawahlen:


Der seinerzeitige "Endsieg" des Westens hat den Osten zwar von unerträglicher, staatsmonopolistischer Diktatur befreit, Meinungsfreiheit, "Demokratie", freien Markt und Deregulierung, aber in deren Folge auch unerträgliche, neureiche, maßlose Oligarchen, Nationalismus und Xenophobie, sowie zunehmend totalitär regierende, aufrüstende, korrupte (gibts nur im Osten), politische Führungseliten zum Blühen gebracht, mit denen unsere Regierungen und unsere "freie" Wirtschaft, die längste Zeit über, außerordentlich gewinnträchtige Geschäfte gemacht haben. Die Frage, die sich stellt ist, ob "unser", in einer tiefen, systemischen Krise bis zum Hals steckende, aber, auf eine merk(el)würdige Weise, immer noch stramm die kulturelle, politische und vor allem wirtschaftliche Hegemonie anstrebende, westliche, postkapitalistische System, erst plötzlich darauf gekommen ist, dass es sich seinerzeit noch nicht um den Endsieg und das Ende der Geschichte gehandelt hat, oder war es ihm damals schon klar, dass es sich nur um einen Etappensieg handeln konnte und geht es jetzt also, folgerichtig, nur nach einer, mehr oder weniger ausgeklügelten Strategie vor, die, 100 Jahre nach dem ersten Weltkrieg, auf Putin komm raus, einen dämonischen Außenfeind aufbaut,, der die unruhig werdenden Bevölkerungen, wieder einmal, auf bewährte Weise von den eigentlich existenziellen Problemen ablenkt und sie, durch gezielte, gut orchestrierte und manipulative Propaganda, die vor allem Öl ins Feuer lokaler und regionaler Konflikte gießt und die Stimmung anheizt, ängstigen, verunsichern und nötigenfalls wieder in einen systemerhaltenden, wahnwitzigen und an sich völlig unvernünftigen, sinnlosen, jedoch für die globalen Wirtschaftseigner kurzfristig überaus gewinnversprechenden Völkerkrieg treiben könnte, obwohl ja allen klar sein müsste, dass ein überregionaler, gar atomarer Krieg für niemanden gut ausgehen könnte? Also ist die EU (noch) ein soziales, demokratisches Friedensprojekt? Und ist Österreich noch neutral? Und - sind wir eigentlich noch kriegsimmune Gutmenschen?

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