24.7.13

Schnell niedergeschrieben

Als kleiner Nachschlag zu den heurigen "Geburtstagsgedichten"
  1. Juli 2013
Tropfen im Wasserfall

Leben, ständiges Sterben und Erblühen
In Girlanden von Tagen
Leben, ständiges Bemühen
Des Herzens zu schlagen
Leben, nur ein Witz
Unter unzähligen Sternen
Von Gedankenblitz zu Gedankenblitz
Ein ständiges Lernen und Fragen
Leben, überall, nie stehen geblieben
Ein Tropfen im Wasserfall
Unser Leben und Lieben
Und davon der Widerhall
Schnell niedergeschrieben

Juli-Aquarell

Betrachten, aus dem Schutz des Schattens
Licht- und Schattenspiel der Wellen
Dahinter, gegenüber, auf dem sonnenhellen
Damm, die Sonnenstrahlen, die im Gras zerschellen
Es klingt wie Glas, als würden Mittagsglastkapellen
Gar nicht stramm, herausposaunen Zitronengelb
Und Messinggrün und Kobaltblau, die dann zerfließen
In den Wasserwiesen, Verglühen, als Sommerfarben
Wie in Aquarellen

Du hörst die U-Bahn wie Metall vorüberrauschen
Zu irgendwelchen Höllenstadtparadiesen
Und Kinderschreie hüpfen übers Wasser
Ein lauer Wind bewegt die Blätter und würde den Mädchen
Sacht, im Sommerwetter unbedacht, unter die Röcke schlüpfen
Doch die bedeckt kein Fädchen, die sind nackt, so kann er bloß die Segel
Der Uferbaumarmada und die Federn eines Schwanes bauschen
Und, gegen jede Regel, den kleinen, weißen Schmetterling
Zum Torkeln bringen

Ich liege entrückt inmitten dieses schönen Bildes
Und ein Gedicht beginnt, ein leises, wildes, beglückt
In mir zu singen. Auf eine ganz gewisse Art und Weise
Muss ich Gedanken, Bilder und Gefühle
In Worte fassen die dann auf den weißen Seiten
Meines Büchleins singen
Auf dass sie mich auf meinen weiten Reisen
Des Lebens alle Zeit begleiten
Wie zarte Dampflokomotiven, die
Ohne Geleise, Abfahrt, Weg und Ziel, die Reise
Verschliefen und so, ganz zart und wolkig
In der Fantasie fast nie entgleisen

Sonne im Zenith

Sonne im Zenith
Des Lebens Mitte überschritten
Soeben in das kühle Nass geglitten
Und immer noch geschieht
Zeitloses Wunder des Genießens
Gefühl der Lust, des Schwebens
Und des Fließens und immer noch
Das Herz in meiner Brust im Takt
Des Universums schlagen hören
Sich von banaler Wunderwelt
Betören lassen, dem Moment ergeben
Jenseits von Raum und Zeit
Ins Wundervolle fassen
In meiner Welt und Wirklichkeit
Ganz einfach leben

Mir „schwant“...

Fünf Schwäne gondeln weiß an mir vorbei
Im grünen Wasser des Entlastungsgerinnes
Ich halte Ausschau nach der Lorelei
Als untrügliches Zeichen eines Neubeginnes

Ich nehme an, was es auch sei
Ich nehme die, die sagt: Hallo, ich bin es
Ich nähme selbst Altweibersommers fadenscheiniges Gold
Und sagte nur: Willkommen, sei mir hold
Ich nehm es und verspinn`es

Und wäre es zu Tinnef.

Keine Kommentare: