Veteranentreffen mag ich nicht. Die Zeit vergeht, wir werden älter, neue Zeiten kommen. Die alte Sehnsucht bleibt. Die Sehnsucht nach einer anderen Politik. Ohne Politiker. Einer Politik, die alle was angeht und an der sich alle beteiligen, BürgerInnen, Menschen der globalen Polis, der Stadt, des Raumes ohne Grenzen, die den gesamten Planeten überzieht, in der Kultur und Natur versöhnt sind, die auf gesellschaftlichen Frieden und nachhaltiger Wirtschaft gründet und die einen neuen Zoon Politikon hervorbringt, den politischen, pluralistisch gebildeten, demokratisch gesinnten Menschen mit demokratischem Weltparlament, demokratischer Weltregierung, Mernschenrechtsverfassung, demokratischer Weltlegislative und Exekutive.
In dieser Vision schrumpeln die gegenwärtigen
nationalistischen und nationalstaatlich ausgerichteten Politiken auf
die Zwergengröße ihrer (partei)politischen RepräsentantInnen und
auch die heute pseudodemokratisch zur Abstimmung gebrachte Wahl
zwischen Skylla (Berufsheer) und Charybdis (Wehrpflicht) wird als
Themenverfehlung erkenntlich, da ja die eigentliche Frage vielmehr
lautet: beherzte Politik oder Krieg als Lösung lokaler oder
globaler Konflikte.
Wir
haben vor zwanzig Jahren eindrucksvoll, über Partei- und
Konfessionsgrenzen hinweg, ein vielstimmiges und doch einstmmiges
Nein zum ersten Volksbegehren in Österreich gesagt, das gegen
Menschen gerichtet war und damit en passent den Heldenplatz zum
„Platz der Mitmenschen“ umfunktionierend, quasi die bösen
Geister der faschistischen Vergangenheit dieses Platzes ausgetrieben.
Dieser Moment wird mir und vielen anderen unvergesslich bleiben und
er ist aus den Herzen derer, die daran beteiligt waren, nicht mehr
auszulöschen. Die meisten davon leben heute noch, haben sich in
ihren Bereichen immer wieder für Mitmenschlichkeit engagiert und
werden das, und neue Generationen werden dazugekommen sein, bei
gegebenem Anlass, auch Morgen wieder tun, davon bin ich überzeugt
und daraus schöpfe ich auch heute noch meine Kaft und Zuversicht.
Das Establishment sollte sich daher heute keinesfalls in Sicherheit
wiegen, keine einzige Menschenrechtsschweinerei, kein einziges
Verbrechen gegen Menschenwürde und Menschlichkeit ist vergessen.
Emanzipationsbewegungen haben einen langen Atem und ein langes
Gedächtnis und gegen sie ist auf Dauer kein Kraut und kein Unkraut
gewachsen.
Die nicht zu kaschierende, strukturelle
Systemkrise, des derzeit allein herrschenden globalen
kapitalistischen Systems, das ohne nennenswertes organisiertes
Gegengewicht auf Ausbeutung, Kinderarbeit, Kindersoldaten,
Umweltzerstörung, wirtschaftlichen Raubbau, Kriege, Hunger,
Massensterben aufgebaut ist und auch bereits im Herzen der
hochzivilisierten Welt Millionen, vor allem jugendlicher Arbeitsloser
produziert und dessen Maschinerie deutlich ins Ruckeln gekommen ist,
hat einen nicht zu unterschätzenden Gegner gegen den sie überall
mit allen Mitteln aufrüstet und zu Felde zieht: den bewussten,
gebildeten, global denkenden und fühlenden, vernetzt handelnden
Mitmenschen, der sich einbettet in ein Netz Gleichgesinnter, das man
meinetwegen die globale Zivilgesellschaft nennen mag. Wenn in
Tunesien die Jasminrervolution erblüht und (mit Rückschlägen) den gesamten
Mittelmeerraum erfasst, zittern die Machthaber von Peking über
Moskau bis zur Wallstreet und am Ballhausplatz mit Recht.
Die Machthaber der alten Welt und des
untergehenden Systems sollen in uns einen friedlichen Todfreund haben,
- Menschen, die sich nicht mitreißen lassen wollen in deren
vorhersehbaren Sturz vom Olymp des Wachstumswahns, den sie demnächst
zusammen mit ihren Dynosaurier-Ölkonzernen, ihren Ratingagent-Huren,
ihren kurzsichtigen militärischen Komplexen, Berufsidiotenarmeen,
Korruptionsregierungen und Politikern unternehmen.
In
den Zentren der derzeitigen Macht sitzen an allen erdenklichen
Schaltstellen Mitmenschen, die, wenn die Situation es erfordert und
für alle sichtbar SOS Signale aussendet, genauso grenzüberschreitend
reagieren werden wie die 300.000 damals am 23. Jänner 1993. Sie
werden alle verfügbaren Lichter in die Hand nehmen und die
Dunkelheit vertreiben.
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