Am Tag nach dem Frauentag ist sie gegangen. Was für eine Frau! Ein Mensch in dieser Zeit der Unmenschlichkeit. Eine Rarität.
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Sie hat die Menschen liebevoll in ihre Nacktheit gekleidet, mit wissendem Augenzwinkern und Ironie, aber immer würdevoll und hat uns so durch sie den Spiegel vorgehalten, in dem wir, durchaus voyeuristisch, unsere eigenen kleinen Schwächen, Ticks und Sorgen, unsere banale Blöße, aber jedenfalls auch immer unsere uns zu eigene, wenn auch oft verschüttete menschliche Größe, in all ihrer Bedürftigkeit, erkennen konnten.
Spira, die Tochter des Antifaschisten und Spanienkämpfers, atheistischen Juden und enttäuschten Kommunisten, Herausgeber des Wiener Tagebuchs, Leopold Spira, hatte eine nicht geringe familiäre, geschichtliche Last geerbt, aber dieses Erbe auf ganz eigene, unverwechselbare und witzig-leichtfüßige Art angenommen und getragen. Sie stand auf ihren eigenen Füßen, unaufgeregt und selbstkritisch, immer auf der richtigen Seite. Ganz nahe am Menschen, dem sie keine Ideologien überstülpen wollte, dem sie auch nicht aufs Maul schaute und ihm vor allem nie nach dem Maul redete, sondern dem sie ganz einfach das Wort gab, dem sie zuhörte, präzise Fragen stellte und uns zugleich dabei zusehen, zuhören und so vieles lernen ließ.
Das war mehr als gelungener Journalismus, das war oft wort- und bildgewordene Satire und Poesie, die das Leben mit trockenem Humor und Zärtlichkeit für Partner- und Liebessuchende seltsam verschönte. Oft auch nachhaltig und geglückt, wie uns manche, durch sie in einem gemeinsamen Leben Zusammengekommene, nachträglich berichteten.
Spira ging in der Nacht nach dem Frauentag. Ich habe das Gefühl für sie war jeder Tag Frauentag.Menschentag. Sie hatte wenig am Hut mit Horden- und Herdenreflexen, sie war eine eigenständige und eigenwillige, mutige Frau, die sich gegen viele Widerstände, auf nonkomformistische, floskellose Weise durchzusetzen wusste. Ihr Abgang ist, wie bis zuletzt ihr Leben, ein unüberhörbarer Protest gegen autoritäre, hetzerische Politik und den Gang der Welt in Ungerechtigkeit, soziale Kälte und Unmenschlichkeit.
Jetzt wird sie von allen umarmt, wie das halt so ist mit den Unbequemen und Kritischen hier in Österreich, wenn man erst einmal gestorben ist. Da erklingen die oberflachlichen Betroffenheitstrompeten, da ertönen scheinheilige Nachrufe vom feigen, knieweichen ORF Establishment und dem regierenden, rassistischen bis antisemitischen Lumpenpack der niederträchtigen, politischen Unkultur. Aber sie können die Erinnerung an Toni nicht auslöschen und wegspülen mit ihren Krokodilstränen.
Toni Spira ist unverrückbarer Teil des anderen, antifaschistischen, pluralistischen und weltoffenen Österreichs und sie wird ins Langzeitgedächtnis der Anständigen in diesem Land, als Lichtpunkt eingeschrieben bleiben und mit uns auf den Straßen tanzen, wenn Alltag, Liebe und Luft in Österreich wieder frei sein werden.
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Sie hat die Menschen liebevoll in ihre Nacktheit gekleidet, mit wissendem Augenzwinkern und Ironie, aber immer würdevoll und hat uns so durch sie den Spiegel vorgehalten, in dem wir, durchaus voyeuristisch, unsere eigenen kleinen Schwächen, Ticks und Sorgen, unsere banale Blöße, aber jedenfalls auch immer unsere uns zu eigene, wenn auch oft verschüttete menschliche Größe, in all ihrer Bedürftigkeit, erkennen konnten.
Spira, die Tochter des Antifaschisten und Spanienkämpfers, atheistischen Juden und enttäuschten Kommunisten, Herausgeber des Wiener Tagebuchs, Leopold Spira, hatte eine nicht geringe familiäre, geschichtliche Last geerbt, aber dieses Erbe auf ganz eigene, unverwechselbare und witzig-leichtfüßige Art angenommen und getragen. Sie stand auf ihren eigenen Füßen, unaufgeregt und selbstkritisch, immer auf der richtigen Seite. Ganz nahe am Menschen, dem sie keine Ideologien überstülpen wollte, dem sie auch nicht aufs Maul schaute und ihm vor allem nie nach dem Maul redete, sondern dem sie ganz einfach das Wort gab, dem sie zuhörte, präzise Fragen stellte und uns zugleich dabei zusehen, zuhören und so vieles lernen ließ.
Das war mehr als gelungener Journalismus, das war oft wort- und bildgewordene Satire und Poesie, die das Leben mit trockenem Humor und Zärtlichkeit für Partner- und Liebessuchende seltsam verschönte. Oft auch nachhaltig und geglückt, wie uns manche, durch sie in einem gemeinsamen Leben Zusammengekommene, nachträglich berichteten.
Spira ging in der Nacht nach dem Frauentag. Ich habe das Gefühl für sie war jeder Tag Frauentag.Menschentag. Sie hatte wenig am Hut mit Horden- und Herdenreflexen, sie war eine eigenständige und eigenwillige, mutige Frau, die sich gegen viele Widerstände, auf nonkomformistische, floskellose Weise durchzusetzen wusste. Ihr Abgang ist, wie bis zuletzt ihr Leben, ein unüberhörbarer Protest gegen autoritäre, hetzerische Politik und den Gang der Welt in Ungerechtigkeit, soziale Kälte und Unmenschlichkeit.
Jetzt wird sie von allen umarmt, wie das halt so ist mit den Unbequemen und Kritischen hier in Österreich, wenn man erst einmal gestorben ist. Da erklingen die oberflachlichen Betroffenheitstrompeten, da ertönen scheinheilige Nachrufe vom feigen, knieweichen ORF Establishment und dem regierenden, rassistischen bis antisemitischen Lumpenpack der niederträchtigen, politischen Unkultur. Aber sie können die Erinnerung an Toni nicht auslöschen und wegspülen mit ihren Krokodilstränen.
Toni Spira ist unverrückbarer Teil des anderen, antifaschistischen, pluralistischen und weltoffenen Österreichs und sie wird ins Langzeitgedächtnis der Anständigen in diesem Land, als Lichtpunkt eingeschrieben bleiben und mit uns auf den Straßen tanzen, wenn Alltag, Liebe und Luft in Österreich wieder frei sein werden.
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