23.
3. 2015
Nachmittagsgefühl
Gnadenvoll
groß ist uns alles, das wir aus vollen Händen ausgeben und verschenken, weil
wir übergenug davon haben. Alles besitzen wir doch, unbegrenzt, ewig aus unerfindlichen
Gründen. In uns und um uns ist alles dasselbe, unerschöpfliche, unermessliche –
das alles sind wir und wir denken nicht, nein, alles denkt sich aus uns und wir
zweifeln nicht, denn dafür ist kein Platz im Raum, den wir füllen und füllen und
füllen…
Nur
eine Ausbuchtung sind wir an der Grenze von Außen und Innen und was uns erfüllt
und zuckt wie ein schlagendes Herz und pocht in den Augen der Seele und rieselt
in uns, ächzt, stöhnt und atmet und schreit…ja das ist, und wir fühlen es genau,
im Blasebalg unserer Gedanken, ein geflügeltes Licht und ein Tropfen so groß
wie das Nichts und wir küssen und küssen und küssen die Lippen des vergehenden
Tages.
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