Frühling ist.
Überlasse dich dem Spiel der Wellen
Pfingsten,
das liebliche Fest, war gekommen! es grünten und blühten
Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;
Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen,
Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.
Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;
Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen,
Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.
(Johann Wolfgang von Goethe: Reineke Fuchs - Kapitel
2 )
Auch
die schwärzeste Nacht kann die Seele dir nicht so verdunkeln
Wie
der Gedanke es kann, auch an hellsten Tagen des Frühlings
Bist
du auch ruhig und offen für allerlei Scherze und Schönheit
Fühlst
du in dir doch die Trauer verlorener Liebe und Träume
Allerleuchtendste
Knospe kann dir zum Todgrinsen werden
Heiße
willkommen dann alle Gespenster am Tisch deines Lebens
Nähre
sie gut mit dem Schlag deines Herzens, dem Tau deiner Tränen
Hungrig
sind sie nach Liebe und schließen verzückt ihre Augen
Wenn
sie erkennen sie sind noch lebendig in deiner Erinnerung
Ziehen,
nach kurzer Rast und Erfrischung, sie ohne dich weiter
Wehe
du schließt alle Türen und Fenster und schließt dich mit ihnen
Ab
von der tosenden Brandung des alles verzehrenden Lebens
Mögen
die Mauern, die dich umgeben auch zehnmal so stark sein
Nichts
hält sie auf, drum verschanze dich nicht und suche das Weite
Gehe
ins Freie und überlasse dich dem Spiel der Wellen.
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