21.12.13

Haiku für 2014


Bleibe Dir selbst treu
Verändere Dich ständig
Erwarte Dir nichts



Sinnliche, menschliche Verbundenheit

Wir sind Teil der Gattung Mensch, mit allem Lebendigen verbunden. Das Mitgefühl mit allem Seienden ist uns von Geburt an mitgegeben. Wir haben dafür ein mehr oder weniger ausgeprägtes Sensorium.

Die Religionen, seit je her, versuchen dieses, uns innewohnende, geheimnisvolle Verlangen nach gerechtem, maßvollem „ im Lot mit sich selbst, den anderen und der Welt sein“ im Diesseits umgehend, mit Illusionen des besseren Jenseits abzufinden.

Die Politik, mit ihren oft todbringenden Ideologien und Ausschlussmechanismen, manipuliert all zu oft die Verbundenheitsgefühle und versucht sie für ihre materiellen Machtzwecke zu missbrauchen.

Kunst und Wissenschaft fühlen sie bisweilen, suchen sie zu erfassen und zu vermessen und scheitern mit der ihnen innewohnenden Vereinzelungs- und Zerstückelungstendenz doch regelmäßig an der vielfältigen Fülle und Komplexität dieser Ganzheitsbezogenen, menschlichen Wahrnehmungs- und Austauschdispositionen.

Die Hirnforschung nähert sich auf ihre, zumeist kalt narzisstisch-reduktionistische Weise diesem bisher viel zu wenig beachteten, biopsychosozialen Phänomen.

Ein Kind, das seine Eltern umfängt, liebevoll küsst und herzt und eben diese Gefühle erwidert findet, bietet zu jeder Zeit und überall das gleiche Bild und eine Ahnung von dem in jedem, jeder Einzelnen von uns und demgemäß auch in der Gesamtheit schlummernden, geschwisterlichen Freiheits- und Liebespotenzial für ein gänzlich anderes, selbstbestimmtes, nachhaltiges, friedliches, spielerisches, schöpferisches Zusammenleben auf unserem so malträtierten und doch so reichen und wunderbaren Planeten.

Menschliche Kooperation oder unmenschliche Konfrontation. Welchen Weg werden wir nehmen, hundert Jahre nach Beginn des „ersten Weltkrieges“? Es wird auch auf uns ankommen.

Alles Liebe für die Festtage
und alles Gute für den Jahreswechsel,
  
Willi Stelzhammer

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