7. November 2020
DIE WELT NACH TRUMP
Von Pandemie und Terrorismus
Beides,
Pandemie und Terrorismus, sind menschengemachter Ausdruck derselben
gesellschaftlichen Pathologien und eigentlich nur in Zusammenhängen der
ihnen zugrunde liegenden Gesamtkontexte begreif- und bearbeitbar. Beides
der neoliberalen Globalisierung, Deregulierung, Ungerechtigkeit und
Ungleichheit geschuldet.
Am Tag des schrecklichen, wie wir jetzt
wissen, vermeidbaren Anschlags in Wien, wurden von Taliban-Terroristen
in Kabul 22 StudentInnen ermordet und es vergeht kein Tag auf dieser
Welt, an dem die verschiedensten Formen von systematischer Gewalt, Krieg
und eben auch Terror, auf Grund einer aus dem Ruder laufenden
Weltordnung, nicht einen enormen Blutzoll fordern; meist weitab unserer
unmittelbaren Wahrnehmung und alsbald verdrängt. Jeder bloß politisch-
administrative oder individualanalytische Erklärungsversuch, ebenso jede
blinde, hasserfüllte Verschärfung und Aufrüstung muss ungenügend
bleiben und greift zu kurz.
Die Wurzeln für diese Pathologien
reichen weit zurück in die Geschichte, vor allem die grausame
Kolonialgeschichte, den furchtbaren Weltkriegen des vergangenen
Jahrhunderts, den Holocaust und den damit einhergehenden, archaischen
Gruppendynamiken des Antagonismus von Mehrheitsgesellschaften und
ausgegrenzten, sprich verfolgten und zum Sündenbock gestempelten
Minderheiten und den damit verbundenen aggressiven, beidseitigen
Verhaltensmustern.
Mit locker aus der Hüfte getwitterten
Rücktrittsforderungen an die akut politischen Verantwortlichen ist es da
bei weitem nicht getan. Verantwortlich sind wir alle, die dieses
falsche, an allen Ecken und Enden krachende System mittragen. Es
braucht multifaktorielle, supranationale Lösungsansätze zu grundlegenden
Veränderungen der gesamtgesellschaftlichen Umstände, die langfristig
tiefgreifende Entspannung durch Dialog, Kooperation und gemeinsames
Umsetzen von problemlösenden Reformen, in allen Bereichen des weltweiten
Zusammenlebens ermöglichen und egomanischen Konkurrenzkampf, Gewalt
triggernde, rasistische Ausgrenzung, skrupellose Ausbeutung und
soziopathische Empathielosigkeit durch liebevolle Weltoffenheit und
gemeinsame Lebensfreude ersetzen:
Globale Anerkennung und Ausbau
der Menschenrechte, insbesonders des Asylrechts, Aufwertung und
Effektivierung der internationalen Organisationen, wie UNO und WHO,
Erziehung zu Frieden und lebendiger Demokratie bei Anerkennung
kultureller Vielfalt (ohne faule Kompromisse mit menschenverachtenden
Religionen und Ideologien), nachhaltiges, Ressourcen schonendes, vor
allem mehr regional verankertes Wirtschaften, das auf Gerechtigkeit,
fairen Austausch und solidarisches Teilen ausgerichtet ist,
umwelterhaltende Energiewende, sofortigen Stopp der Waffenproduktionen
mit dem Ziel der Austrocknung aller aktuellen Konflikt- und Kriegsherde,
Authentizität und Glaubwürdigkeit in allen Formen medialer
Kommunikation.
Dies nur einige m.E. notwendiger Maßnahmen, in
deren Sinne jede aktuelle, national getroffene Krisenmaßnahme durchdacht
und möglichst nicht nur von politischen Partei- und
Regierungs-FachidiotInnen, sondern allen Menschen, dem planetaren
Souverän, besprochen, mitgetragen und realisiert werden sollte, um das
kostbarste Gut - Menschenleben - wirkungsvoll zu schützen und zu
bewahren!
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