Glitzern des frischgewaschenen Jahres
Blauen Gartens Taubenzauber
Himmel, sonnenlichtverziert
Strahle launig, klar und sauber
Goldzahnlächeln, ungeniert
Klitzekleine Funken funkeln
Wild, äonenunsichtbar
Lasst uns hell sein, nicht verdunkeln
Lasst uns hell sein, wunderbar
Wenn ich alleine bin
Wenn ich alleine bin
Beginnt die
Todsichere Freiheit
Und dieses leichte
Gefühl, wenn alles
Nichts ist und
Ungehoben
Wenn ich alleine bin
Schmecke ich
Auf den Lippen
Den Geschmack
Der
Niemandsfrucht
Finde ich in
Mir die Orange
Der Sonne
Wenn ich alleine
bin
Singen die Bäume
Tanzen ohne
Schatten
Lacht das Licht
Wenn ich alleine
bin
Streifen mich
Die
Krähenschwingen
Der Ewigkeit
Und der Eiskristallteppich
Des Schnees
breitet
Sich vor mir aus
Wenn ich alleine
bin
Bin ich die ganze
Menschheit
Und der Raum ist
Voll Liebe
Ich bin über den Berg
Ich bin über den
Berg
Und das Tal ruft
Fülle mich an
Komm nach Hause
Und ich drehe
mich
Sehnsüchtig
Nach dem Berg um
Jesus im Schnee
Nach dem Besuch
bei meiner 84jährigen Tante
In der
Gartensiedlung „Neugebäude“.
Jesus im Schnee
Das Standbild
Meiner Kindheit
Steht seit eh und
je
Sehr groß und
weiß
Vor dem Concordia
Musik-Café
Gleich visavis
Vom 1. Tor
Zentralfriedhof
Sanft lächelnd
und
Mit
ausgebreiteten Händen
Als Kind konnte
ich
Den Blick nicht
von ihm wenden
Stand riesengroß
In wildem, grünen
Garten vor der
Verfallenden
Steinmetz
Werkstatt,
riesengroß
Und schien auf
irgendetwas
Hier zu warten
Was war das bloß?
Ich war
beeindruckt
Wurde still im
Schnee
Ich bin es immer
noch
Wenn ich ihn vor mir seh
Er ist jetzt
kleiner
Nicht mehr
furchteinflößend
Steht frierend
unterm Schnee
So scheint es mir
In weißem
Steingewand
Sich aller Welt
entblößend
Den Blick
gerichtet
Auf die
Friedhofswand
Des ersten Tores
–
Dort wo die
Eltern
Liegen, wo jetzt
die
Nacht die Decke
Überbreitet den
Engeln, die zu
müde
Sind zu fliegen
In jene andere
Welt, wohin sie
Unbegleitet
Von uns, die hier
Noch auf der Erde
leben
Die Seelen
bringen
Derer, die uns
sanft entschweben
Dort sind sie
In der
schneedurchzuckten
Nacht, hinter den
Sternen, die wir
heute
Nicht sehen
Und haben uns
bereits
Ein Bett gemacht
Wenn wir einst
auch
Zu ihnen gehen
Alle sind da
Der Tee steht auf
Dem Herd, ein
Schmalzbrot
Frisch gestrichen
Auf dem Tisch
Endlich
bist du zu uns
zurückgekehrt
komm, setz dich
und zuvor mach
dich
mal frisch
Wie geht’s dir
Und den
Enkelkindern
Und allen
Freunden, die
Wir so vermissen
Erzähle uns, unsere
Neugierde zu
lindern
Mach es dir
bequem
Hier, nimm das
Weiche Kissen
Ist immer noch
nicht
Friede eingekehrt
Dort unten
Sterben die Menschen
Immer noch so
schwer
Noch immer nicht
gelöscht
Der Kriege Lunten
Noch immer unfrei
Menschensklavenheer?
Wie geht es den
Kindern und wie
Geht es den
Jungen
Gibt es noch
Hunger
Spielt die Welt
Immer noch
verrückt
Ist immer noch
Befreiung
Nicht gelungen
Gehen die meisten
Immer noch
gebückt?
War es umsonst
Wofür wir
Kämpften,
träumten
Die beste
Lebenszeit
Im Kampf versäumten
Ist noch wer da,
der unserer
Sich erinnert –
Und ist
Das Meer so
unnachahmlich blau?
…
Die Jesusstatue
Wie doch die
Zeit verrinnt
War viel, viel
größer
Damals
Das weiß ich noch
Ganz genau
Jesus im Schnee
Das Standbild
meiner
Kindheit steht
Wie eh und je
Im Schnee
Und ich fahre
heim
Nach Döbling
In den
Gemeindebau
U3- Von Simmering nach Ottakring
Von Simmering nach
Ottakring
Fährt mausgrau die
U3
Ich fahr zu Dir,
mein Lieb, ich bring
Mein altes Herz vorbei
Draußen da
schneit es, Sonntag ist
Hier im Waggon, in
allen Stationen
Betrunkene, ein
Sprachgemisch
Konzert der Nationen
Das grölt und lallt
und stinkt und ballt
Zur Faust die rauen
Hände
Arbeitslosleid, Alltagsgewalt
Schmerzt auch am Wochenende
Von Simmering nach
Ottakring
Fahren die Sklaven
schlafen
Sklaven von hier,
Sklaven von dort
Sie suchen einen freien
Ort
Und einen sicheren
Hafen
Den kriegen sie nie,
die U-Bahn fährt
Unendlich in die Hölle
Wer sich nicht gegen
die richtigen wehrt
Ausbeutung und
Blutzölle
Feuer und Schwert,
der lebt verkehrt
Und fährt und
fährt unendlich in die Hölle
Auch wenn ihm vor
Rassismuslust
Die „Heldenbrust“
stolz „schwölle“
Von Simmering nach
Ottakring
Fährt mausgrau die
U3
Ich fahr zu Dir,
mein Lieb, ich bring
Mein altes Herz vorbei
Ein Ereignis
(nach dem Pflegebesuch bei einer blinden
Klientin geschrieben)
Tapfer trage ich
die Dunkelheit
Aller Farben
Stille macht sich in mir breit
Selbst die Töne
haben den Geschmack verloren
Schmutziges
Wasser fließt in meine Ohren
Und den Alltag
kann ich nicht mehr riechen
Seine Stunden,
die wie Spinnen kriechen
Kalt streifen die
Beine mein Gesicht
Und ich sitze
still und weine und ich träume und ich tanze nicht
Mehr das Meer mit
Duft von Salz und Tang
Silbriges
Wellenrollen weißem Strand entlang
Riesenmond in
einem Himmel schwarzer Nacht
Und am Morgen,
hinterm Fenster, Blumenpracht
Kinderlachen und
der Wind streichelt sanft
Den Spitzenvorhang
voll von Licht
Während mir das
Herz zum Bersten schlägt
Sehe ich deinen
schwarzen Augen ins Gesicht
Ein Akkordeonton
greift wild nach meiner Hand
Und ein Sonnenstrahl blitzt auf die Zimmerwand
Diese Traurigkeit
raubt mir noch den Verstand
Ich tanze Tango ganz
allein mit mir
Hier in
Blindenland wo ich erfrier
Aber bald kommt
eine Schwalbe angeflogen
Und der Frühling
klopft an meine Tür
Und mein Leid und
meine Traurigkeit
Werden mit
goldenen Küssen aufgewogen
Meine Traurigkeit
teile ich mit dir
Tochter,
Enkeltochter, seid mein Regenbogen
Schaut für mich
auf diese lichte Welt
Auf die leise
meine Träne fällt
4. Februar 2016
Obernball
Es feiern die
Reichen auf Bergen von Leichen
Den Ball aller
Bälle - Durchfall aller Fälle
Sie trinken und
wollen Profit, mehr und mehr
Während ohne
Erbarmen die ärmsten der Armen
Elendig ertrinken
im Mittelmeer. Und alles Waaalz-er!
Das Leben ist in der Krise
Das Leben in unserer
postmodernen, postkapitalistischen post-Industriegesellschaft, ist wie eine
einzige gigantische Kontaktstörung. Der Polaritätenkreis ist auf einen
Kreisvektor eingeschränkt: Ausgrenzung, Gewalt, Souveränitätsverlust, Zwang,
Flucht in die Sucht, Einschränkung der Kreativität, Konkurrenz. Vorgefertigte,
geprägte Musterwebungen – Job, Beziehungen, Medien, Kunst, Kultur…. Wenig
Teilhabe (außer an kommerziell verwertbaren, profitbringenden Veranstaltungen,
Matritzen der Lüge und Unauthentizität. Politik degradiert zur Scheinwelt. Ein
Scheinleben fernab eigentlichen Lebens der Wildnis, der Wildheit, der
Ursprünglichkeit. Alles ist geregelt und reglementiert. Freiheit ist eine leere
Worthülse.
Das Leben ist in der Krise. Wir
haben es unterm Tod verschüttet, in Beton gegossen, zu Stahl verhüttet, in Parzellen
geteilt, in Stücke zerschnitten, geglättet, gefeilt und gänzlich zerrissen. Wir
haben es auf die (Müll) Halde geschmissen, es verschandelt und besudelt mit
Dreck und mit Blut. Es ist uns aus den Händen geglitten, es hat das Leben der
Tod ereilt, in Fabriken und Städten, in vermüllten Meeren, auf verrußten
Gletschern, in vertrockneten Betten, in Flusskloaken, als giftiges Gut in
tödlichen Waren, Atomraketen, in Waffen, in Autos, in Unsinn gepresst. Das
Leben wurde der Zeit beraubt von Menschenausquetschern. Jetzt zuckt es nur
mehr, verängstigt, gestresst, in sterbenden Tieren, in kranken Menschen, die
Angst haben, dass sie ihr Leben verlieren und haben es doch schon lange
verloren. Wann wird das Leben endlich wiedergeboren?
Das
ist Altern
Wenn das Vorläufige
Sich wandelt ins Bisherige
Wenn von der Traumfrucht
Nur mehr der Kern bleibt.
Leben,
walle!
Leben
Von Wundern umgeben
Das Licht am Morgen
Der Vögel Gesang
Die Luft in den Lungen
Der Wolken Gang
Das Pochen der Herzen
Der Raben schwarzer Zauberklang
Frühlingserwachen im Winterschlaf
Weitermachen, mir ist danach
Sonntag für alle, erblühendes
Licht
…
gesagt
Über …. oder lang wird mein
….zeitgedächtnis immer ….weiliger und daher bin ich oft … angebunden und neige
zu ….schlusshandlungen, ….um, der ….pfurz ist …erhand …. davor mich auch zu
einer ….schlusshandlung zu bewegen. Damit wäre das Thema aber auch …. und
schmerzlos erledigt. Dieser ….brocken sollte die längste Zeit Außenminister
gewesen sein. Die ….version dieser ….geschichte: verpiss dich mal ….!, du
….atmiger …, …zeitiger ….sturz.
Werte
Eid - Eiter Herd
(zum ÖVP-Blümel-Vorschlag den Schulkindern einen morgendlichen Werte-Eid aufsagen zu lassen)
Django unser, der du bist da
droben
Treue will ich ewig dir geloben
Und weil es ja anders gar nicht
sein kann
Auch dem Strache, Niessl und dem
Faymann
Schwarze Uniform trage ich frisch
geblümelt
Kragen blau, ab jetzt wird
deutsch getümelt
Folgsam werd ich meinen Nächsten
lieben
Und die anderen mit der Herkules abschieben
Achten werd ich brav die Obergrenzen
Keine eurer Grauslichkeiten
schwänzen
Österreich, mein schönes
Heimatland
Alle Mindestsicherungen
durchgebrannt
Mag es Kinder an die Strände
spülen
Hinterm Zaun ist davon nichts zu
fühlen
Krieg ich auch vom Untertanentum Übergewicht
Nein, Mein Jausenbrot das teil
ich nicht
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