3.5.06

Blüte im Wind

Für Christa Scheuer

Wind, pflück mir vom Zweig die Blüten
Jahre ohne Widerkehr
Tage, Städte, Menschen leer
Nichts bleibt mehr nach deinem Wüten

Grad noch Wangen Purpur blühen
Funkelauges Funkenglanz
Schneit der Schneide Totentanz
Mitten durch Lebensbemühen

Als ob Herzens Flügel schlügen
Lippenloser Kuss verfliegt
Schale Schönheit, unbesiegt
In Erinnerungs letzten Zügen

Soviel Herz, sowenig Dauer
Soviel Wärme, die erlischt
All der fallenden Blüten Gischt
Wogt im Ozean der Trauer

Wogend, immer gleich bewegend
Sturmgepeitscht, doch ungerührt
Lebt nur wer den Tod verspürt
Trotzdem sich zum Leben regend

Grüße euch, Entschwundene alle
Blüten, die ins Nichts verregnen
Weiss, wir werden uns begegnen
Und nun Blüte, falle, falle!

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