19. April 2006
Jeder ist Odysseus und Penelopee
Jeder stach einmal in unbekannte See
Jeder wird erwartet,jeder wartet auch
Und ganz unerwartet blüht ein Rosenstrauch
Singen die Sirenen, locken heisse Tränen
Und verfliegt das Glück zurückzukehren
wie Rauch
Jeder ist Odysseus und Penelopee
Zwischen Herd und Bogen, zwischen Lust und Weh
Zwischen Ankunft wollen, sich nach Neuem sehnen
Glücklich sein verschollen, zu Hause sein mit Gähnen
Jeder ist Odysseus und Penelopee
Listenreich, beharrlich, duldend, unerschrocken
Tötet er die Freier, stopft sie ihm die Socken
Jeder ist Odysseus und Penelopee
Jeder liebt den Sommer, jeder liebt den Schnee
Sage ich nicht jede, hat das seinen Grund
ließe sich nicht reimen, drum halte den Mund
Jede ist in jedem Falle mit dabei
Sagen wir doch -alle-
sächlich, männlich, weiblich
sind stets ihrer drei
Alle sind Odysseus und Penelopee
streiten, lieben, sterben,
so geht das seit je
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